Konkurs des Circus Royal – Direktor in Kreuzlingen verurteilt

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Obwalden,

Der ehemalige Direktor des Circus Royal ist heute Mittwoch in Kreuzlingen TG verurteilt worden – unter anderem wegen Misswirtschaft.

zirkus Oliver Skreinig
Der frühere Direktor des Circus Royal, Oliver Skreinig, im Gespräch mit den Medien (Archiv). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang 2020 ging die Circus Royal GmbH Konkurs.
  • Nun wurde der frühere Direktor Oliver Skreinig verurteilt.
  • Ihm wird eine teilbedingte Freiheitsstrafe von zwölf Monaten aufgebrummt.

Der Konkurs des Thurgauer Circus Royal beschäftigte heute Mittwoch das Bezirksgericht Kreuzlingen. Ex-Zirkusdirektor Oliver Skreinig wurde zu zwölf Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Die Anklage warf ihm Misswirtschaft, Unterlassen der Buchführung und weitere Straftaten vor.

Davon muss der 42-jährige Oliver Skreinig die Hälfte absitzen, die anderen sechs Monate sprach das Gericht auf Bewährung aus. Zudem auferlegte es dem Verurteilten ein Tätigkeitsverbot: Skreinig darf vier Jahre lang nicht mehr als Organ in einem Zirkus arbeiten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der 42-jährige Skreinig stand beim Circus Royal während 15 Jahren als Direktor in der Manege. Der einstige Traditionszirkus kämpfte seit Jahren mit Geldproblemen. Mehrere Gesellschaften gingen Konkurs, zuletzt Anfang 2020 die Circus Royal GmbH.

Skreinig soll Konkurse verschleppt haben

Die Thurgauer Staatsanwaltschaft warf Skreinig vor, seit Jahren von den Schwierigkeiten der überschuldeten Gesellschaften gewusst und zwei Konkurse verschleppt zu haben. So soll er von 2010 bis 2018 keine Buchhaltung geführt, keine Jahresabschlüsse erstellt und auch AHV-Beiträge seiner Angestellten nicht einbezahlt haben.

Circus Royal
Zelte und Wagen des Circus Royal. - Keystone

Weil das Zirkusgeschäft zu wenig Einnahmen brachte, häuften sich seit 2011 die Betreibungen und die Verlustscheine. Mitte 2018 ging die Circus Royal Betriebs GmbH Konkurs. Das Thurgauer Konkursamt erstattete in der Folge Strafanzeige gegen Skreinig und Peter Gasser. Letzterer starb im August 2018.

Vorwürfe zurückgewiesen

Durch Skreinigs Versäumnisse hätten sich Schulden von «sicher über einer Million» angehäuft. So sei es zu mehreren hundert Betreibungen gekommen. Wegen der fehlenden Buchhaltung lasse sich der Schuldenberg nicht genau beziffern. Der Staatsanwalt warf dem Zirkusdirektor ein schweres Verschulden vor.

Skreinigs Engagement für den Zirkus seien zwar durchaus löblich, attestierte ihm der Staatsanwalt. Er habe sich aber «einen Deut um Vorschriften gekümmert» und dadurch das finanzielle Desaster verschlimmert. Als Gesellschafter zweier GmbH müsse er dafür gerade stehen.

Skreinig selbst wies die Vorwürfe vor Gericht zurück. Er sei als Zirkusdirektor das Gesicht des «Royal» nach aussen gewesen. Er sei zwar Gesellschafter, aber nie Geschäftsführer gewesen. Die Kontrolle über die Finanzen habe immer Peter Gasser gehabt. Fast alles sei über Bargeld gelaufen.

Er habe durch die Shows geführt, bei Nummern mitgewirkt und auch im Büro des Zirkus gearbeitet - manchmal bis zu 18 Stunden am Tag. Jahrelang seien die Umsätze des Circus Royal gut gewesen. Die Konkurse seien für ihn überraschend gekommen.

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