Krasse Gewaltvideos sollen Opferhilfe in Zürich bekannter machen
In Zürich gibt es Hilfe für Gewaltopfer. Viele Jugendliche kennen die Beratungsstelle jedoch nicht. Das will der Kanton jetzt ändern – mithilfe von Videos.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Opferhilfe des Kantons Zürich will mit der neuen Kampagne #zukrass aufrütteln.
- Im Zentrum stehen vier Videoclips, die Opfersituationen aufzeigen.
Ein junger Mann, der nach dem Ausgang verprügelt wird oder ein Vater, der seinen Sohn zusammenschlägt. Die Videos der Kampagne #zukrass der Opferhilfe des Kantons Zürich sollen aufrütteln.
«Ich hoffe, dass dank der Kampagne mehr junge Menschen die Opferhilfe kennen und dann entscheiden können, ob sie sich Hilfe holen wollen oder nicht», sagt Regierungsrätin Jacqueline Fehr zum «SRF».
«Junge Männer vertrauen sich selten jemandem an»
Und das ist bitternötig, denn 78 Prozent der Jugendlichen haben noch nie etwas von Opferhilfe gehört, wie eine Studie zeigt. Ein weiteres Problem kommt hinzu: Auch junge Migranten wissen kaum Bescheid – dabei gehören sie zu einer Gruppe mit hohem Risiko, Opfer von Gewalt zu werden.
«Junge Männer vertrauen sich selten jemandem an. Sie versuchen, die erlebte Gewalt selbst zu verarbeiten», sagt Sandra Müller Gmünder, Leiterin der kantonalen Opferhilfestelle. Stark sei, wenn man Hilfe hole, betont Fehr.
Die Kantonale Opferstelle koordiniert und finanziert die Hilfsangebote und beurteilt Gesuche um finanzielle Unterstützung. Acht anerkannte Opferberatungsstellen leisten die praktische Unterstützungsarbeit. Pro Jahr wendet der Kanton für die Opferhilfe rund 10 Millionen Franken auf.