Krippen-Chef über Generation Z: Nach Kritik «eine Woche krank»
Junge Arbeitnehmer haben im Job immer höhere Ansprüche. Arbeitgeber bemängeln derweil Kritikfähigkeit und Flexibilität der sogenannten Generation Z.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kita-Chef kritisiert junge Arbeitnehmer für ihre hohen Ansprüche.
- So werden beispielsweise mehr Ferien und Freizeit bei gleichem Lohn gefordert.
- Gleichzeitig droht die sogenannte Generation Z mit einem Wechsel zur Konkurrenz.
Wer zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, gilt als Teil der Generation Z oder auch «Gen Z». Und offenbar auch immer mehr als Teil eines grösseren Problems auf dem Arbeitsmarkt.
Yannick Gubler ist Gründer des Kinderkrippen-Vereins Güxi und führt zwölf Zürcher Krippen mit 300 Angestellten – die meisten davon jung. Gegenüber SRF kritisiert er: «Am liebsten hätte man mehr Freizeit, mehr Ferien, und das bei gleichbleibendem Lohn.»
Die Problematik gehe gar so weit, dass er von Mitarbeitern Drohungen erhalte. «Entweder ich kriege dies und das – sonst wechsle ich zur Konkurrenz.»
Selbst bei klarem Fehlverhalten eines Mitarbeiters müsse Gubler diesen mit Samthandschuhen anfassen. Er schüttelt den Kopf: «Wenn ich zu stark auf den Deckel haue, sind die am nächsten Tag einfach krank. Und das dann gleich für eine Woche.»
Das Arztzeugnis erhielten die Jungen ohnehin problemlos. «Die wissen haargenau: ‹Wenn ich eine Woche fehle, wäre das katastrophal für die Gruppe.›»
Ins gleiche Horn bläst Max Müller. Er spricht von einem «First World Problem». Seine Firma verkauft VIP-Tickets für Kultur- und Sportanlässe. Branchenbedingt arbeiten seine Angestellte oft dann, wenn andere freihaben. «Dazu sind die Jungen immer weniger bereit», so Müller.
Doch: Auf Märkte wie Indien, Südamerika oder Hongkong treffe dies nicht zu. Die Problematik der Generation Z mache sich vor allem in der Schweiz und in Deutschland bemerkbar.
Hierzulande greift Müller darum nun vermehrt auf ältere Mitarbeiter zurück. Oder holt sich Arbeitskräfte aus anderen Ländern. Diese seien flexibler.