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Kritik an SBB wegen zehn Franken Rückerstattungs-Gebühr

Alexander König
Alexander König

Bern,

Wer in der SBB App ein gültiges Ticket zurückerstattet haben will, blecht zehn Franken. Der Konsumentenschutz ist sicher: Das ist eine fiese Geschäftstaktik.

SBB Zug Kontrolleur App
Wer im öffentlichen Verkehr via SBB-App ein gültiges Ticket zurückerstattet haben will, zahlt zehn Franken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Rückerstattung eines Bahntickets werden in der SBB-App zehn Franken fällig.
  • Der Konsumentenschutz sieht hier eine klare Geschäftstaktik.
  • Kunden sollten damit daran gehindert werden, ihr Ticket zurückzufordern.

Wer ein gültiges Bahn-Ticket zurückerstatten lassen will, zahlt zehn Franken Gebühren. Für den Konsumentenschutz hat das Strategie.

Ein Pendler ist verärgert: Nachdem er dasselbe Bahn-Ticket versehentlich zweimal löst, will er über die SBB-App (Schweizerische Bundesbahnen) eine Rückerstattung für das überschüssige Ticket anfordern.

Solange das Ticket noch nicht gültig ist, ist dies problemlos möglich. Doch: Sobald das Ticket gültig wird, sieht es anders aus.

Reisen Sie mit dem öffentlicher Verkehr?

Prompt kommt dann nämlich die Meldung: «Keine Erstattung möglich.» Grund: Die Bearbeitungsgebühr von zehn Franken! Denn die Gebühr übersteigt den Billettpreis von 9,20 Franken. Geld zurück gibt's also erst bei einem Ticket, das teurer ist als zehn Franken.

Auf Reddit meldet sich der Pendler zu Wort: «Gopf SBB!» Zahlreiche Kommentierende pflichten dem Poster bei.

Nau.ch hat den Fall rekonstruiert und tatsächlich: Eine Rückerstattung kostet zehn Franken und ist somit bei Tickets unter zehn Franken nicht möglich.

Die SBB verweist auf Anfrage an die für E-Ticket-Abwicklungen zuständige Alliance SwissPass. Diese sagt: «Sobald ein Billett gültig ist, ist am Schalter eine Erstattung in gewissen Fällen gegen eine Gebühr möglich. Die Gebühr (...) deckt den Aufwand für die Erstattung.»

Für Konsumentenschutz fiese Geschäftstaktik

Worin genau dieser Aufwand aber bei der Erstattung via App besteht, darauf geht die Alliance SwissPass nicht ein. Nau.ch hakt telefonisch nach.

Auch hier kann die Medienstelle die Gebühr nicht schlüssig erklären. Nach langem Hin und Her wird auf die allgemein gültigen, zulässigen Tarif-Bedingungen verwiesen.

Für den Konsumentenschutz ist klar: Hinter dem Vorgehen steckt reines Eigeninteresse. Geschäftsführerin Sarah Stalder prangert das Prozedere an: «Dieses System für Rückerstattungen stellt eine klare Massnahme zur Verhinderung von Rückerstattungen dar, die wir klar kritisieren.»

Sprich: Die SBB will gar nicht, dass man sein Geld zurück will.

Es sei offensichtlich, dass diese Rückerstattung in vielen Fällen keinen Sinn macht, «da der Ticketpreis tiefer ist als die Bearbeitungsgebühr». Das treffe insbesondere auf viele Halbtax-Ticketkäufe zu.

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Kommentare

User #2546 (nicht angemeldet)

GA Besitzerin schaut sich nach einem guten occasion Benziner um und nimmt den rassant zunehmenden Strassen Stau in Kauf.

User #4153 (nicht angemeldet)

SBB kommt immer mehr in das amerikanische Abzockersystem rein, wenn es nicht schon lange da ist. Bald kann man sich wieder auf neue Abzockertricks gefasst machen. Ich mochte die SBB vor 20 Jahren viel mehr. Heute ist es so eine Art Abzockerbude.

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