Kuh-Konflikte führen zu Hundeverboten beim Wandern
Beim Bannalpsee NW sind Hunde ab sofort tabu. Denn die Konflikte mit Kühen nehmen zu. Dies könnte auch weitere Wandergebiete in der Schweiz treffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Bannalpsee im Kanton Nidwalden wurde ein Hund von einer Kuhherde zu Tode getrampelt.
- Nach dem Kuhangriff ist der Wanderweg vorerst für Hunde gesperrt.
- Eine Massnahme, die wegen der ansteigenden Anzahl Wanderer künftig öfters umgesetzt wird.
Keine zwei Wochen ist es her, seit beim Bannalpsee NW ein Hund von einer Kuhherde zu Tode getrampelt wurde. Die Verantwortlichen haben bereits Konsequenzen gezogen und im Wandergebiet per sofort ein Hundeverbot verhängt. Dies bis Ende September, dem Alpsommer-Schluss.
Anfang Woche hatten die Verantwortlichen des Wanderwegs, der Älpler und die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft die Situation beurteilt. Eine Massnahme, die zukünftig öfters vorkommen könnte.
Hundehalter rücksichtsloser geworden
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) ist auf Prävention in der Landwirtschaft spezialisiert. Wie Heinz Feldmann zu Nau sagt, ist das Hundeverbot in Nidwalden zwar aussergewöhnlich. Aber er stellt eine «starke Zunahme von Begleithunden im Alp- und Weidegebiet» fest.
Dies führe dazu, «dass gestützt auf negativen Erfahrungen und Risikobeurteilungen solche Massnahmen geprüft und wenn unumgänglich umgesetzt werden müssen.» Eine Zunahme von Hundeverboten schliesst Feldmann nicht aus.
Denn das Konfliktpotential habe sich vergrössert. «Hunde sind oft der direkte oder indirekte Auslöser eines Zwischenfalls oder von einem Unfall.» Alpverantwortliche würden negative Veränderungen fest stellen. «Indem Hundehalter rücksichtsloser werden, Anweisungen nicht befolgen oder negative Kontakte bewusst nicht unterbunden werden.»
Rezept zur Konfliktvermeidung: Kühen Zeit geben
Grundsätzlich empfiehlt Feldmann, dass Hundehalter die Empfehlungen bei Wanderwegen befolgen, und: «die Hunde im Weidegebiet an der Leine kurz führen.» Wichtig sei auch, dass Hundehalter mit ihrem Vierbeiner Herden umgehen oder «den Nutztieren genügend Zeit geben, die Situation zu erkennen.»
Selbes gilt auch für den Mensch, der ebenfalls einer Kuh in die Quere kommen kann. Oder wie Feldmann korrigiert: «Nicht die Mutterkuhherde nähert sich bedrohlich, sondern Menschen/Hunde!» Daher solle auch der Wanderer den Rindern Zeit geben, um die Situation einzuschätzen.