Kultur im ersten Pandemiejahr 2020 geschrumpft
Die Corona-Pandemie hat die Schweizer Wirtschaft stark beeinflusst. Besonders Kulturschaffende haben unter den Auswirkungen gelitten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im ersten Pandemiejahr 2020 verzeichnet die Kultur einen massiven Rückgang.
- Nach neun Jahren Wachstum sank die Anzahl Kulturunternehmen um 1,3 Prozent.
- Die Zahl der Beschäftigten sank um 3 Prozent auf rund 230'000.
Jetzt ist statistisch belegt, was Kulturschaffende in der Pandemie am eigenen Leib erfahren haben: Im ersten Pandemiejahr 2020 ist die Anzahl der Kulturunternehmen geschrumpft, genauso wie die Zahl der Beschäftigten und die Bruttowertschöpfung. Zudem ist der Kultursektor stärker betroffen als die Gesamtwirtschaft.
Im Gegenzug sind 1,1 Milliarden Franken an nicht rückzahlbaren Covid-19-Hilfsmassnahmen in die Kultur geflossen. Diese haben die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen etwas abgefedert, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.
Die Zahl der Unternehmen im Kultursektor ist im ersten Pandemiejahr 2020 um 1,3 Prozent auf knapp 64'000 gesunken. Zuvor war diese Zahl seit 2011 konstant gestiegen, im Schnitt um 2,1 Prozent. Und: In der Gesamtwirtschaft ist die Zahl der Unternehmen um 0,1 Prozent gesunken und damit deutlich weniger als in der Kultur.
Auch Anzahl Beschäftigte sinkt
Die Zahl der Beschäftigten im Kultursektor ist um 3,0 Prozent auf rund 230'000 geschrumpft. Seit 2011 hatte es jedes Jahr mehr Beschäftigte in die Kultur gezogen. Nun ist deren Zahl auf das Niveau von 2012 zurückgefallen. Und: Im Vergleich zum Rückgang von drei Prozent in der Kultur ist die Zahl der Beschäftigen gesamtwirtschaftlich um 0,6 Prozent zurückgegangen.
Dass die Kultur im ersten Pandemiejahr besonders gebeutelt wurde, zeigt sich auch an makroökonomischen Indikatoren: Die Wertschöpfung im Kultursektor ist um 5,9 Prozent gefallen auf 14,7 Milliarden Franken; das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) sank um 2,4 Prozent und damit nur halb so stark wie die Wertschöpfung in der Kultur.
Die Statistik des BFS berücksichtigt auch den Aspekt enthält Bereiche wie Architektur, Videospiele und Werbung. Es handelt sich um eine sogenannte Synthesestatistik; will heissen, sie basiert auf verschiedenen Erhebungen des BSF, wie der Statistik der Unternehmensstruktur und der Wertschöpfungsstatistik.