Kunsthalle Bern wird 100 jährig
So alt wie berühmt: Die Kunsthalle Bern hat die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts stark mitgeprägt. Am 18. Mai feiert sie ihren 100. Geburtstag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag feiert die Kunsthalle in Bern ihren 100. Geburtstag.
- Gegründet wurde die Kunsthalle 1918 durch einen von den Berner Künstlern getragenen Verein.
- Die ausdrückliche Aufgabe der Kunsthalle ist es, Gegenwartskunst zu zeigen, ohne selbst eine Sammlung aufzubauen.
Von aussen zurückhaltend klassizistisch, innen elegant bürgerlich: Das Haus am Berner Helvetiaplatz macht auf täuschendes Understatement. Die Ausstellungsräume gelten ihrer Lichtregie wegen als aussergewöhnlich - und sie haben eine einzigartige Geschichte.
Gegründet wurde die Kunsthalle 1918 durch einen von den Berner Künstlern getragenen Verein, der sich unter anderem durch Kostümfeste finanzierte. Noch 1968 musste das Berner Tagblatt seine Leserschaft darüber in Kenntnis setzen, «dass die Feste der Kunsthalle Bern, hinter denen manche Leute Origen schlimmster Sorte vermuten, zu den fröhlichsten und buntesten Anlässen gehören, die Bern zu bieten hat».
Lokal und international
Die Kunsthalle ist, wenngleich heute massgeblich von der Stadt Bern finanziert, ideell das Haus der Berner Künstlerschaft geblieben. Gezeigt wird Kunst lokaler, nationaler und internationaler Provenienz. Das heimische Schaffen wird seit langem in der über den Jahreswechsel stattfindenden Weihnachtsausstellung gewürdigt, seit 2011 als überregionale «Cantonale Bern Jura».
Die ausdrückliche Aufgabe der Kunsthalle ist es, Gegenwartskunst zu zeigen, ohne selbst eine Sammlung aufzubauen. Diese Aufgabe übernimmt die 1987 gegründete Stiftung Kunsthalle.
Verfolgten die Direktoren der Kunsthalle anfänglich noch das Ziel, das Publikum mit Überblicksausstellungen über den Stand der Gegenwartskunst ins Bild zu setzen, wurden in der Nachkriegszeit vermehrt individuelle kuratorische Linien sichtbar.
Zum hundertjährigen Jubiläum dieser anhaltenden Zeitgenossenschaft findet am 18. Mai eine öffentliche Feier statt. Eine Jubiläumspublikation und Spezialeditionen von mit dem Haus verbundenen Künstlern werden veröffentlicht, und eine digitale Plattform zur Erschliessung des Archivs nimmt ihren Betrieb auf. Einen vertieften Einblick in die Geschichte des Hauses wird ab kommendem Juni eine grosse Harald-Szeemann-Ausstellung ermöglichen.