Solothurn: Bauern marschieren mit Glocken und Treicheln
In Solothurn machen die Landwirte auf die Herausforderungen ihres Berufsstandes aufmerksam.
In einem Umzug durch die Altstadt von Solothurn haben Bauern am Freitagabend auf die Herausforderungen ihres Berufsstandes aufmerksam gemacht. Mit Kuhglocken und Treicheln wollten sie «den Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht zaubern», wie sie mitteilten.
Nach Schätzungen der organisierenden Gruppe «Landwirtschaft verzaubert» liefen gegen 200 Personen in dem Umzug durch die Stadt mit, viele in Edelweisshemden oder Tracht gekleidet. Organisator Markus Dietschi bezeichnete die Kundgebung als «gefreute Sache». Viele Familien hätten mitgemacht.
Es hätten sich mehr Leute beteiligt, als angemeldet gewesen waren. Die Geräuschkulisse habe an einen Alpaufzug erinnert und mehrere Passanten hätten spontan applaudiert. Die Stimmung bezeichnete Dietschi als durchwegs friedlich.
Blockaden sollen vermieden werden
Der Anlass sollte nicht die Leute vergraulen, sondern auf die schwierige Lage der Landwirtschaft aufmerksam machen, wie er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.
Der Solothurner Bauernverband unterstützte die Aktion. Nicht nur die Landwirte in den EU-Staaten müssten um ihre Existenz kämpfen, auch die Schweizer Landwirtschaft stehe vielen Herausforderungen gegenüber, teilte das Team von «Landwirtschaft verzaubert» mit.
Man wolle Demonstrationen wie in anderen Ländern, die zu Konfrontationen und Blockaden führten, unbedingt vermeiden. So sei die Idee mit einem Kuhglocken- und Treicheln-Umzug entstanden.
Akuter Handlungsbedarf in der Schweiz besteht gemäss dem Team bei den tiefen Produzentenpreisen. Es gehe nicht an, gestiegenen Kosten nur auf die Konsumentenpreise abzuwälzen, während die Grossverteiler Rekordergebnisse erzielten.