Lärm ist Kriterium für neuen Kampfjet der Schweizer Armee
Das Verteidigungsdepartement VBS testet derzeit fünf mögliche Kampfjets für die Schweizer Armee. Nach einer Beschwerde der Bevölkerung Emmen reagiert der Bund.
Das Wichtigste in Kürze
- Das VBS testet in diesen Wochen fünf mögliche Kampfjets für die Schweizer Armee.
- Die Bevölkerung am Flugplatz Emmen LU hatte sich beschwert, nicht involviert zu sein.
- Jetzt rechtfertigt sich das VBS, dass der Lärm an mehreren Standorten gemessen werde.
Welcher ist der Schnellste? Welcher kann am meisten Waffen tragen und welcher kostet wie viel? Das Verteidigungsdepartement VBS testet derzeit fünf Kampfjet-Typen, welche die veralteten Tiger und F/A-18 der Schweizer Armee ablösen sollen.
Doch auch Lärm soll ein Kriterium sein, beschwerte sich anfangs Woche der Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen. Dieser kritisierte, dass die Tests nur in Payerne VD und Meiringen BE stattfinden.
Nun reagiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse. Wie Sprecher Kaj-Gunnar Sievert gegenüber Nau erklärt, habe man von der Forderung Kenntnis genommen.
Lärm als Kriterium für neuen Kampfjet der Schweizer Armee
Sievert betont, dass die fünf Flugzeuge in verschiedenen Missionen getestet würden, «wobei auch Lärmmessung durch die EMPA stattfinden.» 2008 seien auf den Militärflugplätzen Meiringen und Emmen entsprechende Anlagen installiert worden. Nun habe man für das laufende Jahr «die Militärflugplätze Meiringen und Payerne als Lärmmessstandort ausgesucht.»
Der Schutzverband in Emmen kritisierte, der Bund müsse die Flugzeuge auch in dicht besiedeltem Gebiet testet. Denn man gehe davon aus, dass der neue Kampfjet auch in Emmen landen und starten werde. Deshalb habe die Bevölkerung ein Recht darauf, sich eine Meinung zu den Kampfjet-Typen zu bilden.
Sievert rechtfertigt, die beiden Militärflugplätze seien aufgrund ihrer möglichst unterschiedlichen Topografie ausgesucht worden. «Während sich der Gebirgsflugplatz Meiringen durch seine Tallage auszeichnet, präsentiert sich der Militärflugplatz Payerne mit seiner fast hindernisfreien Umgebung anders.»
Lärm wird auch für andere Gebiete gemessen
Geht es nach der armasuisse, kann mit den beiden Standorten durchaus ein ganzheitliches Lärm-Bild gemessen werden. «Die EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) kann mit entsprechenden Berechnungen und Modellen die Lärmbelastung für andere Standort wie Emmen berechnen.»
Wie schon bei der letzten Evaluation, würden die Resultate auch dieses Mal der Öffentlichkeit und den Gemeinden präsentiert.