Laut UBS: Eigenheimpreise werden wohl weiter klettern
Wer jetzt wegen der anziehenden Teuerung auf ein erschwingliches Eigenheim hofft, dürfte enttäuscht werden. Denn die Preise werden wohl hoch bleiben.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Traum nach einem Eigenheim dürfte sich im nächsten Jahr für viele nicht erfüllen.
- Laut UBS werden sich Einfamilienhäuser um weitere 3 Prozent verteuern.
- Dies, obwohl sich die pandemiebedingte Zusatznachfrage wohl reduzieren wird.
Im laufenden Jahr dürften sich Einfamilienhäuser laut Schätzung der UBS um weitere 3 Prozent verteuern, Eigentumswohnungen um 2 Prozent.
«Damit dürfte sich die Preissteigerungsrate gegenüber 2021 aber ungefähr halbieren», sagte UBS-Experte Claudio Saputelli am Dienstag an einer Medienkonferenz. Denn die pandemiebedingte Zusatznachfrage nach Wohneigentum werde sich im laufenden Jahr wohl etwas abschwächen.
Trotzdem: Da die Löhne in den letzten Jahren nicht mit den steigenden Immobilienpreisen mitgehalten haben, können sich heute laut Saputelli nur noch 15 Prozent der Haushalte ein durchschnittliches Eigenheim leisten. Vor Ausbruch der Pandemie waren es noch rund 20 Prozent.

Auf der anderen Seite trieben die anhaltend tiefen Hypothekarzinsen die Nachfrage und es werde vergleichsweise wenig neu gebaut. Sinkende Umwandlungssätze der Pensionskassen machten derweil einen Teilbezug des angesparten Kapitals zum Kauf eines Eigenheims zunehmend attraktiv.
Dazu kommt ein weiterer Effekt: Laut UBS werden Eigenheime in den Zentren zunehmend als Investition zur Vermietung gekauft. In Zürich etwa würden heute rund 45 Prozent der Eigentumswohnungen vermietet und nicht selbst bewohnt. Auch das verknappt das Angebot an Wohnungen, die zum Kauf stehen.
Internationale Nachfrage nach Schweizer Luxus- und Zweitwohnungen
Corona hat den Schweizer Immobilienmarkt gehörig in Bewegung gebracht. Waren davor die wirtschaftlich starken Grosszentren die Preistreiber, steigen die Preise für Wohneigentum seit Ausbruch der Pandemie über alle Regionen hinweg fast im Gleichschritt.
«Mit Corona hat eine Entkoppelung zwischen dem Wohn- und dem Arbeitsort stattgefunden», sagte Saputelli. Gerade Tourismusdestinationen hätten «wie verrückt» profitiert.

Der Luxus- und Zweitwohnungsmarkt in der Schweiz wurde vor allem von einer starken internationalen Nachfrage befeuert. Hier lagen die Preissteigerungen im letzten Jahr bei knapp 10 Prozent.