Laut Umfrage: Basler Lehrpersonen wünschen sich Kleinklassen
Gemäss einer Umfrage sehnen sich viele Basler Lehrpersonen nach Kleinklassen. Die inklusive Schule erntet Kritik, da man keinem Kind gerecht werde.
Das Wichtigste in Kürze
- Lehrpersonen in Basel wünschen sich wieder mehr Unterricht in Kleinklassen.
- Das geht aus einer Umfrage mit 664 Lehrpersonen hervor.
- In Kleinklassen könne man besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen.
Eine neue Umfrage des Vereins «Starke Schule beider Basel» bei der 664 Lehrpersonen teilnahmen, lässt aufhorchen. Demnach wünschen sich viele Lehrpersonen vermehrt Unterricht in Kleinklassen.
Mit der Einführung des Behindertengleichstellungsgesetzes im Jahr 2004 trat das Konzept «Inklusion» in den Schweizer Schulen in Kraft. So sollen lernbehinderte Kinder, Jugendliche mit psychischen Problemen, verhaltensauffällige Kinder und begabte Teenies allesamt in der gleichen Klasse unterrichtet werden.
Dadurch soll kein Kind ausgegrenzt werden. Für die Lehrpersonen bringt das aber Schwierigkeiten mit sich. Der Verein teilt in der Mitteilung einige Aussagen von Lehrpersonen.
So wünscht sich jemand «mehr Ressourcen oder die Abschaffung der integrativen Schule». Jemand anderes meint: «Es gibt immer wieder Kinder, die aufgrund ihrer extremen Auffälligkeiten und Bedürfnisse nicht integrierbar sind.» Für diese Kinder solle es dringend wieder Kleinklassen geben.
Lehrperson: «Leistungen werden immer schlechter»
Der integrative Unterricht scheint auch einen Einfluss auf die Noten zu haben. «Die Leistungen werden immer schlechter», meint eine Lehrperson. Aufgrund des hohen Anteils an «zu integrierenden SchülerInnen» könne man zu wenig schnell und tief in die Themen eindringen.
Die Resultate zeigen den Wunsch der Lehrpersonen schwarz auf weiss. Rund 85 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer stimmen für die Wiedereinführung von Kleinklassen. In Kleinklassen sollen Kinder mit hohem Betreuungsbedarf von speziell geschultem Personal unterrichtet werden.
Es bleibt abzuwarten, welche Folgen die Resultate der Umfrage mit sich bringen. Kommt es zu Änderungen in den beiden Basler Kantonen oder gar in der ganzen Schweiz?