Schülerrat erhebt Sexismus-Vorwürfe gegen Lehrpersonen
In einer E-Mail erhebt der Schülerrat OS Kerzers diverse Vorwürfe: Das Lehrpersonal soll gegenüber der Schüler rassistisch und sexistisch handeln.
Das Wichtigste in Kürze
- In der OS Kerzers soll es zu rassistischen und sexistischen Vorfällen gekommen sein.
- So wurden unter anderem Jugendliche mutmasslich von Lehrern als «nuttig» bezeichnet.
- Der Schülerrat fühlte sich von der Schulleitung nicht ernst genommen.
- Deswegen wandte er sich nun mit skandalösen Beispielen an die Öffentlichkeit.
Die Orientierungsschule (OS) Kerzers steht im Zentrum von schweren Vorwürfen. Der Schülerrat der Schule hat sich mit einem eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit gewandt.
Es soll zu unangemessenen Verhaltensweisen seitens einiger Lehrpersonen gekommen sein. Die Anschuldigungen reichen laut «Freiburger Nachrichten» von Rassismus bis hin zu Sexismus.
In einer E-Mail, die am Sonntagabend verschickt wurde, richtete sich der Schülerrat an verschiedene Stellen. Darunter fallen die Leitung der OS Kerzers, Gemeindevertreter und den Amtsvorsteher des Kantons.
In dem Brief erzählen sie von mehreren Vorfällen von rassistischen, sexistischen und beleidigenden Äusserungen. Mehrere Lehrkräfte richteten diese an die Schülerinnen und Schüler.
«Nuttig», «Schoggistängeli», «dumm»
So wurden beispielsweise Schülerinnen, die bauchfreie Oberteile trugen, als «nuttig» bezeichnet. «Ich habe noch nie ein so dummes Kind gesehen wie dich», habe eine Lehrperson zu einem Jugendlichen gesagt. Und zuletzt wurde ein schwarzer Schüler «Schoggistängeli» genannt, wie es die «Freiburger Nachrichten» wiedergeben.
Bei diesen Vorfällen handele es sich laut der E-Mail allerdings nicht um die einzigen. Es gab sogar Berichte über physische Übergriffe: Eine Schülerin wurde mutmasslich so fest am Arm gepackt, dass sie blaue Flecken davontrug. Ein anderer Jugendlicher soll von einer Lehrperson an den Haaren gezogen worden sein.
Schüler fühlen sich «nicht ernst genommen»
Der Schülerrat betont vor allem ihre Frustration über das mangelnde Engagement seitens der Schulverwaltung zur Lösung der Probleme. Trotz Gesprächen mit verschiedenen Parteien scheint es keine Fortschritte gegeben zu haben. «Wir fühlen uns nicht ernst genommen, geschweige denn von der Schulleitung unterstützt», so die Aussage des Rates.
Wie der Rat in der E-Mail weiterschreibt, empfinden die Schüler den Schritt in die Öffentlichkeit als einzigen Ausweg. Auf Nachfrage der «Freiburger Nachrichten» erklärte der Gemeinderat Urs Hecht, dass die Schuldirektion mutmasslich nichts von den Vorfällen wusste.
Die Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten (BKAD) wurde informiert und starte alsbald mit den Untersuchungen.