Lawinengefahr steigt jetzt sogar in tiefen Lagen
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten Tagen kam es in der Schweiz zu einigen Lawinen-Unglücken.
- Derzeit herrscht in Teilen der Alpen weiterhin erhebliche Gefahr.
- Der angekündigte Neuschnee wird die Situation weiter verschärfen.
In den Bergen herrscht teils erhebliche Lawinengefahr. Das Skigebiet Saas-Fee VS schloss am Sonntag nach einem tödlichen Lawinenniedergang vom Samstag in Saas-Grund VS alle Pisten. Auch in Arosa GR und Davos GR wurden in den vergangenen Tagen Skifahrer von Lawinen verschüttet.
Doch wie entwickelt sich die Situation weiter – und weshalb ist die Lage derzeit so gefährlich?
Christine Pielmeier vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF erklärt: Die grosse Lawinengefahr (Stufe 4) vom Wochenende sei zwar im Süden vorbei. Doch schon bald werde sich die Situation wieder verschärfen.
«Heute ist die Lawinengefahr im Süden und in inneralpinen Gebieten am höchsten», hält Pielmeier fest. Denn im Süden sei der letzte Neuschnee noch störanfällig – ebenso wie der Triebschnee im Norden.
Neuschnee erhöht Lawinengefahr
Am heutigen Dienstag seien besonders Lagen oberhalb von 2200 Metern über Meer betroffen. «Morgen werden die betroffenen Höhenlagen allerdings auch tiefer liegen», warnt Pielmeier.
Der Grund: Mit dem angekündigten Neuschnee bis in tiefe Lagen nimmt die Gefahr zu. In Gebieten, in denen die Gefahr heute als mässig (Stufe 2) eingeschätzt wird, werde diese wohl über Nacht auf erheblich (Stufe 3) ansteigen.
«Morgen Mittwoch sind die Verhältnisse verbreitet kritisch für das Skifahren und Snowboarden abseits der Pisten», so die Expertin. «Für Touren und Varianten braucht es viel Erfahrung, steile Hänge müssen vorsichtig beurteilt werden.» Generell sei eine defensive Routenwahl nötig.
Fahren Sie gerne Ski?
In der Nacht auf Donnerstag soll es mit dem Niederschlag erst mal vorbei sein. «Die Gefahr wird dann jedoch noch nicht wesentlich abnehmen», so Pielmeier.
Mit Blick auf das Wochenende sei es wichtig, von Tag zu Tag die Lage neu zu beurteilen. Und dafür auch die täglichen Lawinenbulletins des SLF zu konsultieren.