Lehrerverband freut sich über Klimastreiks der Schüler
Jeweils am Freitag begeben sich zurzeit Schüler in den Klimastreik, schwänzen die Schule. Was sagt eigentlich der Lehrerverband dazu? Wir fragen nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit mehreren Wochen führen Schüler in ganz Europa Klimastreiks durch.
- In Payerne VD wurden sie dafür jetzt mit der Note 1 bestraft.
- Der Schweizerische Dachverband der Lehrpersonen ruft zu einer Diskussion auf.
Der Fall Payerne VD sorgt für Schlagzeilen. Das «Gymnase intercantonal de la Broye» bestraft Schülerinnen und Schüler mit der schlechstmöglichen Note 1. Dies, weil sie unentschuldigt am Klimastreik teilnahmen, anstatt die vorgesehen Mathe-Prüfung zu schreiben.
Bruno Rupp ist Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizerischen Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer. Er sagt dazu: «Ich finde es eine seltsame Geschichte.» Ob die Note 1 gerechtfertigt sei oder nicht, wage er nicht zu urteilen, weil er die Hintergründe nicht genau kenne.
Rupp sagt aber: «Ich finde es nicht gut, dass Schüler für das Streiken über die Leistung bestraft werden.» Das spiele sich auf einer anderen Ebene ab.
Grundsätzlich appelliert Rupp an alle Beteiligten: «Sprecht miteinander!» Schüler, Lehrpersonen und Direktionen sollten versuchen, im Gespräch gemeinsam Lösungen zu suchen. Schliesslich gehe es ja eigentlich ums Klima und nicht um Streiks an der Schule.
Dass die Streiks nun so lange andauern, überrascht Rupp. Er freut sich aber: «Mittlerweile habe ich mich schon fast daran gewöhnt, im positiven Sinne.»
Er finde es gut, dass sich Schüler engagieren und aktiv werden. Und trotzdem: «Wenn Schüler der Schule fernbleiben, können wir vom Verband das nicht gut heissen.» Die Streikenden müssten sich bewusst sein, dass ihre Aktivitäten Konsequenzen hätten. Es sei eine verzwickte Situation.