Lengnau: Afghanische Familie lebt mit kaputtem Kochherd
In einem Block von Sozialwohnungen in Lengnau BE verbirgt sich eine unschöne Realität: Einige Familien leben dort unter prekären Bedingungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Flüchtlingsfamilie lebt in einer Sozialbauwohnung in Lengnau BE.
- Diese weist viele Mängel auf – gegen die nichts unternommen wird.
- So musste die Familie mehrere Wochen ohne Kochherd auskommen.
Eine sechsköpfige afghanische Familie lebt in einer Sozialwohnung in Lengnau BE. Im Herbst letzten Jahres fiel ihr Kochherd aus. Das meldeten sie beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK), das die Wohnung vermietet und für die Reparatur zuständig ist. Doch sie warteten lang auf eine Rückmeldung.
Erst im Januar kam ein Mechaniker mit dem benötigten Ersatzteil. Bis dahin musste die Flüchtlingsfamilie ihre Speisen kalt geniessen.
Zahlreiche Mängel in Wohnung
Bei dem Kochherd handelt es sich allerdings nur um ein Problem von vielen. Die Wohnung zeigt laut «Bieler Tagblatt» deutliche Spuren von Verschleiss und Vernachlässigung: Es gibt gerissene Storenbänder, defekte Steckdosen und undichte Fenster.
Ausserdem wird die Familie täglich mit Problemen aufgrund von Kühlschrank und WC-Spülung konfrontiert – und mit einigem mehr.
Kleine Schäden, deren Reparatur weniger als 150 Franken kostet, müssen die Mieter selbst übernehmen. Doch bei den meisten Mängeln in der Wohnung sei eine Fachkraft vonnöten, so die Meinung der Familie. Solche Schäden müssen übernommen werden.
Auch andere Mieter mit Problemen konfrontiert
Sie sind auch nicht die einzigen Bewohner des Blocks, die mit Mängeln in ihren Wohnungen zu kämpfen haben. Das SRK vermietet 13 Wohnungen an Geflüchtete, wie das «Bieler Tagblatt» weiter berichtet. Die meisten Mieter sind wahrscheinlich nicht mit dem Mietrecht vertraut und haben Schwierigkeiten, ihre Rechte geltend zu machen.
Das SRK mietet diese Wohnungen von einer Immobilienfirma mit Sitz in Biel, welche die Verwaltung an einen Dritten delegiert hat. Obwohl das SRK Kenntnis von den Mängeln hat und diese an die Verwaltung weitergeleitet hat, wurden sie bisher nicht behoben.
Suche nach Lösungen
Die afghanische Familie sucht derweil eine neue Wohnung. Ihre älteste Tochter beginnt bald eine Lehre und soll dann ein eigenes Zimmer bekommen. Doch mit dem Flüchtlingsstatus gestaltet sich die Wohnungssuche schwierig.
Trotz der Herausforderungen scheint es nun endlich Fortschritte zu geben: Das SRK wurde informiert, dass ein Mitarbeiter der Verwaltung am Montag vorbeikommen wird, um danach «Instandstellungsarbeiten zu koordinieren».