Lili Hinstin: «Ja, ich bin stur»
Die Französin Lili Hinstin steht ab dem 7. August unter Beobachtung, wenn das erste Locarno Filmfestival unter ihrer Leitung über die Bühne gehen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch startet in Locarno das Filmfestival.
- Lili Hinstin war zum ersten Mal für das Programm verantwortlich.
Morgen Mittwoch startet in Locarno die 72. Ausgabe des Filmfestivals. Lili Hinstin ist die neue Leiterin des traditionsreichen Festivals. Sie hat die Verantwortung für das Programm und an diesem hat sie hart gearbeitet.
Insgesamt habe sie und ihr Team in den letzten Monaten über 5000 Spiel-, Dok- und Kurzfilme gesichtet. Davon haben es 246 ins Programm des Filmfestivals geschafft. Schweizer Filme habe sie nicht bevorzugt behandelt, sagt sie im Gespräch mit der «Bilanz».
Lili Hinstin ist offen für Neues
«Ja, ich bin stur», gibt sie unumwunden zu. Sie habe bei der Filmauswahl meistens ihren Kopf durchgesetzt. Man könne ohnehin nicht immer alle zufriedenstellen, fügt sie an. Für die Filme, die auf der Piazza Grande präsentiert werden, hat sie nur Filme gewählt, die ihr persönlich gefallen haben.
Lili Hinstin setzt auch auf Innovationen. So werden erstmals auch Virtual-Reality-Filme gezeigt. Gegenüber Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon Prime gibt sie sich aufgeschlossen.
Es sei nicht so, dass Filme aus traditionellen Filmstudios besser seien, als solche aus der Schmiede von Streamingdiensten. So zeigt sie den Thriller «7500», dessen Rechte Amazon gehören, auf der Piazza Grande.
Das Locarno Filmfestival findet vom 7. bis 17. August statt. Es werden unter anderem Schauspieler Joseph Gordon-Levitt (38), Schauspielerin Hilary Swank (45) oder der Schweizer Regisseur Fredi Murer (78) erwartet.