Lockdown wegen Coronavirus kann Familien zusammenschweissen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Lockdown kann für Familien durchaus positive Seiten haben.
- Die traute Gemeinsamkeit kann zu mehr Zusammengehörigkeit führen.
- Trotzdem ist es wichtig, den Kontakt zur Aussenwelt zu behalten.
Mit dem Teil-Lockdown in der Schweiz kam auch das Homeoffice. Viele arbeiten nun von zu Hause aus und die Kinder können nicht mehr in die Schule gehen. Das Coronavirus stellt das Familienleben komplett auf den Kopf.
Doch obwohl viele Eltern und Kinder sich vor den negativen Auswirkungen der Quarantäne fürchten, gibt es auch positive Seiten. Durch den Teil-Lockdown können Eltern und Kinder beispielsweise mehr Zeit miteinander verbringen.
Coronavirus kann Nestwärme vermitteln
«Eltern und Kinder bekommen mehr voneinander mit. So wissen sie besser voneinander, was in der Schule und im Geschäft läuft», erklärt der Soziologe Ueli Mäder. Das könne interessant sein und verbinden. «Vor allem dann, wenn es gelingt, sich gegenseitig immer wieder genug Freiraum zu gewähren.»
Denn er warnt auch: «Nestwärme vermittelt eine gewisse Zusammengehörigkeit. Aber aufgepasst, Geborgenheit verlangt auch Freiheit.»
Es sei nämlich durchaus auch wichtig, dass man sich zurückziehen könne, so Mäder. Er erklärt, dass Unstimmigkeiten oft dann auftauchen, wenn viel Zeit da ist. Beispielsweise an Wochenenden oder an den Feiertagen.
Zusammengehörigkeit wird gesteigert
Die von den Behörden verordnete «Ruhe» könne aber auf jeden Fall auch guttun. «Unter diesen Vorzeichen erleben auch viele, wie das Miteinander eine angenehme Wärme erzeugen kann. Wärme, die im hektischen Alltag zu kurz kommt. Wie gut das gelingt, hängt allerdings auch von weiteren Faktoren ab», so Ueli Mäder.
Zu diesen Faktoren gehörten beispielsweise die Wohnungsgrösse, aber auch die Fähigkeit, nervige Dinge gut zu integrieren und zu verarbeiten. Auch die Verbindung zur Aussenwelt solle man trotz Familien-Gefühl in der Quarantäne aufrechterhalten.