Lonza-Mitarbeiter erhalten Prämie für Auto-Verzicht
Weil die Lonza stark gewachsen ist, fehlen in Visp VS die Parkplätze. Deshalb bietet das Pharma-Unternehmen seinen Mitarbeitern nun Geld für den Auto-Verzicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Lonza-Mitarbeiter sorgen in Visp VS für Staus und Parkplatz-Ärger.
- Daher hat das Unternehmen nun ein neues Bonus-Programm gestartet.
- Wer statt dem Auto den ÖV nutzt, kann tausende Franken pro Jahr bekommen.
Seit 2019 hat sich die Anzahl Angestellter von Pharma-Konzern Lonza in Visp VS verdoppelt. Das sorgt für Platzprobleme: Viele der 4500 Mitarbeitenden pendeln mit dem Auto – und sorgen für Stau im Morgenverkehr.
Das ist nicht nur für die Walliser in der Region ärgerlich, sondern auch für die Lonza-Mitarbeiter selbst. Es fehlen nämlich Parkplätze auf dem Gelände des Pharma-Riesen.
Dieser Probleme ist sich der Konzern bewusst. Er hat am Dienstagabend nun verschiedene Lösungsvorschläge präsentiert, wie der «Walliser Bote» berichtet. Statt die Parkmöglichkeiten auszubauen, hat Lonza nämlich vor, den Autoverkehr zu reduzieren.
Tausende Franken Bonus pro Jahr
So soll ein zweijähriges Pilotprojekt die Mitarbeitenden dazu motivieren, auf das Auto zu verzichten. Wer mit dem öffentlichen Verkehr oder dem Velo pendelt, erhält einen Mobilitätsbonus.
«Je nachdem, wie weit entfernt die Angestellten wohnen, kann der Bonus jährlich einige hundert bis zu einige tausend Franken betragen». Dies erklärt Standortleiter Renzo Cicillini gegenüber dem «Walliser Boten».
Auch der Kanton und die umliegenden Gemeinden sind an Bord: Um mehr Pendelkapazität anzubieten, wird das ÖV-Angebot um 13 zusätzliche Buslinien erweitert.
Teure Parkgebühren als Abschreckung
Wer trotzdem mit dem Auto kommt, muss künftig eine tägliche Parkgebühr von drei Franken zahlen. Lonza plant laut einer internen Mitteilung diese Gebühr tageweise zu erheben, für mehr Flexibilität als bei einer monatlichen Pauschalgebühr. Die Einnahmen aus den Parkgebühren werden in die Förderung neuer Pendelmethoden investiert. Cicillini rechnet mit 200'000 bis 300'000 Franken pro Jahr.
Für das ganze Projekt rechnet Lonza mit Kosten in der Höhe eines «einstelligen, mittleren Millionenbetrags». Diese werden vom Kanton, von Lonza sowie den Gemeinden Visp und Naters getragen.