Lüften gegen Coronavirus – Briten und Amerikaner staunen

Yannis Lüthi
Yannis Lüthi

Bern,

Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern, empfiehlt das BAG, regelmässig durchzulüften. Was für uns Alltag ist, lässt Briten und Amerikaner staunen.

Geöffnete Schulfenster Coronavirus
Im Kampf gegen das Coronavirus gilt: regelmässig Fenster auf. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Corona-Ansteckungen zu verhindern, soll laut dem BAG regelmässig gelüftet werden.
  • Doch die Fensteröffnungskultur ist nicht überall so präsent wie in der Schweiz.
  • Grossbritannien staunt über das «schweizerische» Lüften.

«Kannst du bitte kurz das Fenster öffnen und den Raum durchlüften?» – Es ist wohl eine der aktuell häufigst gestellten Fragen. Ob im Büro oder bei einer privaten Feier in einer Wohnung: Das Bedürfnis, den Raum mit frischer Luft zu reinigen, ist zu Zeiten des Coronavirus gross.

Was für uns Schweizer und die meisten Mitteleuropäer stinknormal ist, lässt andere Länder auf der Welt staunen.

Geöffnete Schulfenster Coronavirus
Fenster einer Grundschule in Stuttgart (D) sind im Kampf gegen das Coronavirus zum Lüften geöffnet. - dpa

Der britische «Guardian» titelt beispielsweise: «Deutsche begrüssen frische Luft zur Abwehr von Coronaviren!» Auch die «Dailymail» zeigt sich erstaunt. Die Schlagzeile: «Offene Schulfenster in Deutschland sollen im Winter vor dem Coronavirus schützen».

Die Briten können kaum glauben, dass in Deutschland und in der Schweiz sogar im Winter die Fenster geöffnet werden. Wir seien «besessen vom Lüften».

Mücken- und Geldprobleme

Doch warum ist das Lüften in Grossbritannien oder auch in Amerika nicht stark verbreitet? Ein Hauptgrund ist, dass andere Fenstermodelle gebräuchlich sind. So ist das Kippen oftmals nicht möglich.

Lüften
Die britischen und amerikanischen Fenster lassen sich nicht kippen. - Pixabay

Hinzu kommt, dass die Menschen in den Vereinigten Staaten oft von Mücken geplagt sind. Da bleiben die Fenster lieber einmal mehr zu als geöffnet. Fliegengitter? Fehlanzeige!

Im Winter, wenn die Mücken das Lüften nicht mehr verhindern würden, geht es ums Geld. Das am stärksten verbreitete amerikanische oder britische Fenster isoliert nicht sonderlich gut.

Die Heizkosten sind daher durchschnittlich höher als in einem Haus in der Schweiz. Was wird daher als Letztes gemacht? Genau, gelüftet.

Gegen das Coronavirus – regelmässig lüften

Uns Schweizern kommt die Fensteröffnungskultur aktuell zugute. Im Kampf gegen das Coronavirus soll nämlich regelmässig gelüftet werden. Noch Stunden nach der Kontaminierung können sich Aerosole in der Luft befinden, welche erst durchs Lüften den Raum verlassen.

Deshalb empfiehlt das BAG: «Wenn sich mehrere Personen im selben Raum aufhalten, kann gründliches und regelmässiges Lüften das Ansteckungsrisiko reduzieren.» Es soll mindestens alle ein bis zwei Stunden fünf bis zehn Minuten gut durchgelüftet werden.

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