Lugano im Brennpunkt der Tessiner Kommunalwahlen
Bei den Tessiner Kommunalwahlen vom 14. April dreht sich fast alles um Lugano.
In Lugano kandidiert der ehemalige SVP-Präsident Marco Chiesa für einen Sitz in der Exekutive. In Locarno und Ascona kommt es zu Wechseln im Stadt- beziehungsweise Gemeindepräsidium.
Offen ist die Frage, ob Chiesa bei einem guten Abschneiden bei den Wahlen auch für das Amt des Stadtpräsidenten kandidiert. Amtierender Präsident der grössten Tessiner Stadt ist Michele Foletti von der Lega dei Ticinesi.
Obwohl SVP und Lega in Lugano eine gemeinsame Liste präsentieren, sind sie im Rennen um das Amt des Stadtpräsidenten Konkurrenten. Die Frage, ob es zu einem Wechsel an der Spitze der Stadtregierung kommen könnte, sorgte in den vergangenen Wochen und Monaten für einige Diskussionen und heisse Köpfe.
Bei den Tessiner Parlamentswahlen vor einem Jahr verzeichnete die SVP Gewinne, während die Lega Sitze im Grossen Rat verlor. Doch bisher konnte die grösste Schweizer Partei ihren Siegeszug in den Legislativen kaum je tel quel auf die Exekutiven übertragen. Ob sich diese Regel auch im Tessin bewahrheitet, wird der Sonntag zeigen.
Wahlen in 81 Tessiner Gemeinden
Insgesamt werden im Tessin in 81 Gemeinden neue Exekutiven und in 80 Gemeinden neue Legislativen gewählt. In den übrigen Kommunen gibt es stille Wahlen oder die Wahlen wurden verschoben. In einigen Gemeinden existieren zudem Gemeindeversammlungen anstelle von Gemeindeparlamenten.
Eine neue Ära wird gleich in zwei grösseren Ortschaften des Locarnese eingeläutet. In der Filmstadt Locarno tritt Alain Scherrer (FDP) nach neun Jahren nicht mehr zur Wahl an. In Ascona wird eine Nachfolge für Luca Pissoglio gesucht. Der ebenfalls der FDP angehörende Politiker amtete 12 Jahre als Gemeindepräsident.
An der Spitze der Kantonshauptstadt Bellinzona wird hingegen aller Wahrscheinlichkeit nach alles beim Alten bleiben: Stadtpräsident Mario Branda (SP) tritt nach 12 Jahren für eine vierte Amtszeit an. Seinen Rücktritt angekündigt hat hingegen sein Stellvertreter Simone Gianini von der FDP, der im Oktober in den Nationalrat gewählt wurde.