Luxuswarenhaus Globus dreht in Richtung Zukunft

Marie Augustin
Marie Augustin

Zürich,

Die Immobilien des Einzelhandelsunternehmens Globus sollen verkauft werden. Das könnte die unteren «Projektgesellschaften» René Benkos retten.

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Das Logo von Globus am Einkaufszentrum Glattzentrum in Wallisellen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Warenhaus Globus leidet seit Monaten unter der Signa-Insolvenz.
  • Nun sollen die Immobilien des Warenhauses an einen Investor verkauft werden.
  • Die Hälfte der Immobilien hält die thailändische Central Group.

Das Schweizer Luxuswarenhaus Globus gehört zur einen Hälfte der thailändischen Central Group, zur anderen René Benko. Seit der Signa-Krise des österreichischen Unternehmers, steht Globus' Zukunft auf wackligen Beinen. Ende Januar entliess das Unternehmen bereits 26 Mitarbeitende im Rahmen einer Restrukturierung. Die Stimmung im Einzelhandelsunternehmen wird als niedergeschlagen beschrieben.

Nun kommt erstmals Bewegung in die Zukunftsplanung von Globus: Wie die «NZZ» berichtet, liegt der Zeitung ein Verfahrensbericht zur Abwicklung von René Benkos Luxusimmobilien vor.

Globus: Immobilienverkauf zur Rettung der Benko-Firmen

Zu den «Immobilien in der Schweiz» heisst es dort: «In Abstimmung mit dem Joint-Venture-Partner soll die Vermarktung erster Objekte unter Einbindung eines internationalen Beratungsunternehmens initiiert werden.» Bei dem Joint-Venture-Partner handelt es sich um die Central Group. Mit dem Verfahren sollen die einzelnen «Projektgesellschaften» stabilisiert werden.

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Nach dem Pleite-Debakel um René Benko stehen mehrere Firmen in der Krise. (Archivbild) - keystone

René Benko erschuf in der Vergangenheit eine Gliederung aus Hunderten Firmen und Subfirmen. Unter den unteren «Projektgesellschaften» ist beispielsweise auch Globus angesiedelt. Würden diese Konkurs anmelden, würde die gesamte Sanierung des Benko-Konstrukts scheitern.

Die Globus-Immobilien sollen folglich veräussert werden, um die nötigen Mittel für Benkos Gläubiger zu organisieren. Mit dem Erlös liesse sich in der Theorie das Firmenkonstrukt retten.

Central Group will nicht kaufen – schlechte Beziehungen?

Von den sieben Globus-Warenhäusern gehören die Liegenschaften in Bern und Basel sowie die Hauptfiliale in Zürich der Central Group. Dabei ist die Zürcher Filiale mit einem angegebenen Wert von 757 Millionen Franken die potenziell ertragreichste. Welche Filialen als erstes verkauft werden sollen, ist allerdings noch nicht bekannt.

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Eine Mitarbeiterin richtet Handtaschen im Luxuswarenhaus Globus aus. (Archivbild) - keystone

Warum die thailändische Central Group nicht alle Warenhäuser selbst übernimmt, blieb bisher unbeantwortet. Mit der vollen Inhaberschaft müsste sie sich kein Mitspracherecht teilen und könnte die Zukunft von Globus sichern. Die «NZZ» verweist hierzu auf die zerrütteten Geschäftsbeziehungen zwischen den Partnern: Gespräche zwischen Signa und der Central Group könnten schlichtweg gescheitert sein.

Investor würde nur Hälfte der Filialen erhalten

Unklar ist, ob ein Investor sich darauf einlassen würde, nur die 50 Prozent der Immobilien zu kaufen. Möglich wäre es auch noch, dass die Central Group ihre Immobilienhälfte zusätzlich an den Käufer veräussert.

Globus selbst hofft mit den Entwicklungen auf eine Glättung der Unternehmens-Wogen. Ein Verkauf könnte die Besitzverhältnisse klären und die Mieten sinken lassen. Für die Zukunft der Luxuswarenhäuser könnten klare Verhältnisse geschaffen werden.

Kommentare

User #3695 (nicht angemeldet)

Wieder einmal mehr dringt hier die Schwarzmalerei der Schweizer Medien zu Tage eben typisch schweizerisch. Ich arbeite für Globus aber merke nichts von Unzufriedenheit

User #3365 (nicht angemeldet)

Ein ukrainischer Oligarch könnte doch Globus übernehmen!

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