Masern sind in der Schweiz auf dem Vormarsch
Die Zahl der Masernfälle steigt in der Schweiz drastisch an. 2024 gab es jetzt bereits fast viermal so viele bestätigte Fälle, wie im ganzen letzten Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz stiegen die Masernfälle im Vergleich zum Vorjahr stark an.
- Experten sehen allerdings keinen Grund zur Panik.
Die Masern sind in der Schweiz auf dem Vormarsch. Das Bundesamt für Gesundheit registrierte 2024 bereits 87 Fälle der Infektionskrankheit. 2023 waren es 26 gewesen. 2022 und 2021 traten keine Masern auf.
Auf die Zeit seit dem vergangenen Juni betrachtet, kamen 103 Fälle zusammen. Das ist dem am Montag veröffentlichten Bulletin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu entnehmen ist. In der gleichen Periode des Vorjahres waren es lediglich 27.
Grössere Epidemie unwahrscheinlich
Mit einer grösseren Epidemie rechnete der Bund nicht. Die hohe Durchimpfungsrate sollte das verhindern. Bei Kleinkindern liegt sie Angaben vom Februar zufolge bei 94 Prozent.
Laut BAG handelte es sich bei den Fällen häufig um im Ausland angesteckte Personen oder um kleinere Ausbrüche. Der Erreger wäre dabei zumeist in die Schweiz eingeschleppt worden.
Mit dem Anstieg ist die Schweiz Teil einer globalen Entwicklung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass die Zahl der Masern-Infektionen auch 2024 hoch bleibt. Nach neuesten Daten registrierte die WHO 2024 bis April rund 94'000 Fälle. 2023 hatten sich gut 320'000 Menschen nachweislich angesteckt, ein Anstieg von knapp 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
2022 starben nach WHO-Schätzungen 136'000 Menschen an Masern, vorwiegend Kinder unter fünf Jahren. Die allermeisten Fälle tauchen nicht in der internationalen Statistik auf. Die Masern sind eine lebensbedrohliche, virale Infektionskrankheit, die durch Impfung verhindert werden kann.