Masern

USA: Weiteres Kind stirbt – Kennedy jetzt doch für Masern-Impfungen

Juli Rutsch
Juli Rutsch

USA,

US-Gesundheitsminister Kennedy propagierte zuletzt Vitamin A gegen Masern. Nun setzt er doch auf Impfungen. Wie kommt es zu dem Wandel?

usa kind
In den USA ist das zweite Kind binnen kurzer Zeit an Masern verstorben. Impfskeptiker Kennedy appelliert nun an die Impfungen. - depositphotos

In den USA wurde ein weiteres Kind Opfer einer Masernerkrankung. Besonders betroffen vom Ausbruch der Krankheit sind derzeit die US-Bundesstaaten Texas und New Mexico.

Bisher seien 642 Fälle in 22 Bundesstaaten gemeldet worden: 499 davon in Texas, so Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. auf der Plattform X.

usa kind
Kurswechsel in den USA nach verstorbenem Kind: Impfskeptiker Kennedy appelliert nun doch für Masern-Impfung. - keystone

Dieser hatte zunächst alternative Therapien wie Vitamin A und Lebertran empfohlen. Diese Vorschläge führten zu schweren Komplikationen bei Kindern: Sie mussten aufgrund einer Überdosierung von Vitamin A ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie «Morgenpost» berichtet.

Vom Impfgegner zum Befürworter

Kennedy, ein bekannter Impfskeptiker, ruderte inzwischen zurück und betonte die Bedeutung von Impfungen. Nachdem in den USA das erste Kind seit zehn Jahren an Masern verstorben sei, war Kennedy «tief besorgt».

Das schrieb er in einem vom Sender Fox News veröffentlichten Meinungsbeitrag: «Impfstoffe schützen nicht nur einzelne Kinder vor Masern, sondern tragen auch zur Immunität der Gemeinschaft bei und schützen diejenigen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.»

Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC schützt die Masernimpfung nach zwei Dosen zu 97 Prozent vor der Krankheit.

USA: Kinder besonders betroffen

Kennedys anfängliche Empfehlungen stiessen auf scharfe Kritik. In West-Texas mussten mehrere Kinder wegen einer Vitamin-A-Toxizität behandelt werden.

Hast du deine Kinder gegen Masern impfen lassen?

Frühere Masernausbrüche waren durch hohe Impfraten nahezu eliminiert. Sinkende Impfquoten unter 95 Prozent ermöglichen jedoch neue Ausbrüche, wie «ZDF» berichtet.

Immer weniger Eltern in den USA lassen ihre Kinder gegen Masern impfen, wie die «Augsburger Allgemeine» schreibt. Schuld sind Falschinformationen und Kennedys anfängliche Skepsis gegenüber der Masern-Impfung.

Impfungen als Schlüssel zur Prävention

Kennedy erkannte nun schliesslich die Bedeutung von Impfungen an, obwohl er weiterhin betonte, dass deren Nutzung eine persönliche Entscheidung sei. Laut «Focus Online» erklärte er in Interviews, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben könnten – eine Haltung, die Fachleute vehement widersprechen.

In den USA ist nun das zweite Kind binnen weniger Zeit an Masern verstorben. Kennedy appelliert nun erneut, sich impfen zu lassen.

usa kind
In den USA erkranken derzeit vor allem Kinder an Masern. - Depositphotos

Und das, nachdem er in der Vergangenheit wiederholt sagte: «Es gibt keine sicheren und effektiven Impfungen!», wie «Tagesschau» berichtet.

Experten setzen auf Impfungen

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können lebensbedrohlich sein. Die beste Prävention bleibt laut Fachleuten die Impfung.

Die CDC und das Robert Koch-Institut (RKI) empfehlen eine Herdenimmunität von mindestens 95 Prozent der Bevölkerung, um Masern auszurotten. In Gaines County, Texas, liegt die Impfrate jedoch bei nur 82 Prozent – ein entscheidender Faktor für den aktuellen Ausbruch.

Der Wandel in Kennedys Haltung zeigt die Dringlichkeit wissenschaftlich fundierter Massnahmen zur Bekämpfung von Epidemien.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Masern
97 Interaktionen
In den USA
kennedy jr masernfälle
19 Interaktionen
USA
Ein junge liegt im Bett.
52 Interaktionen
Masern
RICOTER
Gartentipps 2025

MEHR IN NEWS

Fleisch
2 Interaktionen
Skandal
Einbruchdiebstahl
Hinweise gesucht
polizei bern brügg
In Gasel BE
Trump
5 Interaktionen
Keine Pressekonferenz

MEHR MASERN

usa kind
36 Interaktionen
Masern sind zurück
Masern
104 Interaktionen
Kinder in Quarantäne
Masern
36 Interaktionen
Masernausbruch

MEHR AUS USA

Oberste Gericht
2 Interaktionen
Rückholung
Donald Trump
54 Interaktionen
Zoll-Krieg
Jay North
73-jährig
Donald Trump
33 Interaktionen
Nach 90-Tage-Bericht