Medien-Studie: Für Medienunternehmen geht es wirtschaftlich bergab
Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich im Zuge der Coronapandemie auch für Medienunternehmen. Die Zahlen sinken sogar im Online-Werbemarkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das «Jahrbuch Qualität der Medien 2021» wurde diesen Montag veröffentlicht.
- Die Medien-Studie zeigt, dass die Branche an Bedeutung gewonnen habe.
- Wirtschaftlich leiden jedoch die Medienunternehmen und sogar der Online-Werbemarkt.
Obwohl die professionellen Medien an Wichtigkeit gewonnen haben, sind sie wirtschaftlich unter Druck. Sogar im Online-Werbemarkt sind die Zahlen rückläufig. Auch im zweiten Coronajahr ist die Medienbranche stark betroffen. Dies sind die Kernaussagen des «Jahrbuch Qualität der Medien 2021», welches heute Montag veröffentlicht wurde.
Besonders im Hinblick auf steigende Desinformation und Fake-News werden laut der Studie die professionellen Medien bedeutsamer. Sie werden oftmals zur Überprüfung von Information benutzt. Trotz dieses Trends, konnte der Glaubwürdigkeits-Erfolg nicht in wirtschaftlichen Profit umgewandelt werden.
Laut der Studie könne dort jedoch der Staat Hilfe schaffen. In der Schweiz zeichne sich immer mehr ab, dass «qualitativ hochwertiger Journalismus nur durch eine direkte Medienförderung zu finanzieren ist». Gemäss einer Befragung stösst diese Idee bei der Bevölkerung teilweise auf Anklang.
Mehr Qualität bei Pendlerzeitungen und weniger Panikmache
Die Studie widerlegt Vorwürfe, die den Medienschaffenden wiederholt gemacht wurden: Weder eine Corona-«Panikmache» noch «Hofberichterstattung» konnten empirisch nachgewiesen werden. Besonders die Zahlen zur zweiten Welle seien häufig eingeordnet worden.
Grundsätzlich sei die Qualität stabil geblieben. Die Studie zeigt, dass der Anteil von einordnenden Beiträgen wie Hintergrundberichten erstmals seit sechs Jahren nicht gesunken sei.
An Qualität gewonnen hätten laut Studie die Online-Pendler- und Boulevardmedien. Besonders qualitativ seien der öffentliche Rundfunk und abonnierte Newsseiten. Die inhaltliche Konzentration, also identische Beiträge in den Medien, habe jedoch zugenommen.