Schweizer Radio und Fernsehen: Probleme sammeln sich
Das Schweizer Radio und Fernsehen leidet weiter unter anhaltenden Turbulenzen. Die Weiterentwicklung des Staatssenders gestaltet sich harzig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SRF will sich für die Zukunft neu orientieren.
- Die Umstellung gestaltet sich aber harziger als erwartet.
- Ausserdem gibt es Vorwürfe, der Sender verliere an journalistischer Qualität.
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) will sich zwar weiterentwickeln, muss aber gleichzeitig Millionen sparen. Diese Balance gestaltet sich nicht leicht, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Der Umbau zu einem digitalen Unternehmen verursache starke Turbulenzen. Mitarbeiter sprechen von schlechter Stimmung beim Staatsfernsehen. «Man lässt uns spüren, dass der klassische TV-Journalismus ein Auslaufmodell ist», erzählt ein Mitarbeiter.
Digitalisierung des Schweizer Radio und Fernsehen kostet Millionen
Die angestrebten Ziele der Digitalisierung kosten Schweizer Radio und Fernsehen rund 50 Millionen Franken. Es sollen neue Formate und Technologien dazu kommen. Doch dieser Bedarf ist aktuell nicht gedeckt: Der SRF verliert bis 2022 geschätzt 16 Millionen Franken Werbeeinnahmen.
Aus diesem Grund kündigte die SRF-Direktorin Nathalie Wappler ein gewichtiges Sparprogram an. 68 Millionen Franken sollen eingespart werden. 211 Stellen sollen gestrichen, 95 neu aufgebaut werden. Das Projekt läuft unter dem Namen «SRF 2024».
Doch die Umsetzung stellt sich als viel umständlicher heraus, als erwartet. Aber nicht nur da steht der SRF vor Problemen. Der Sender sieht sich je länger, je mehr mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die Redaktionen an journalistischer Qualität einbüssten. Und das verursacht durch eine Welle von Abgängen prominenter Aushängeschilder wie Stefan Büsser, Nik Hartmann oder Jan Billeter.