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Mega-Fusion soll Kurzerfall am Kryptomarkt stoppen

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Kryptomarkt befindet sich in Aufruhr. In der Branche zeichnet sich eine Mega-Fusion ab, die den Abverkauf stoppen soll. Ob die Übernahme der ins Schlingern geratenen Handelsplattform FTX durch die nach Handelsvolumen grösste Kryptobörse Binance aber zu Stande kommt und den Markt stabilisieren kann, muss sich laut Experten erst noch weisen.

Kryptowährung
Es ist davon auszugehen, dass ein grosser Teil des gesamten Kryptohandelvolumens vorgetäuscht ist. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Mittwoch fiel der Bitcoin-Kurs von über 20'500 Dollar auf unter 18'000 Dollar.

Das war der tiefste Stand seit zwei Jahren. Aktuell notiert die grösste Kryptowährung bei 17'970 Dollar, ein Minus von 9 Prozent innerhalb von 24 Stunden. Im Vergleich zur Vorwoche summiert sich der Verlust damit auf gut 12 Prozent.

Die Wertverluste bei weiteren Kryptowährungen sind teilweise deutlich höher: So verliert die Plattformwährung FTT der in Liquiditätsprobleme geratenen Handelsplattform FTX in den letzten 24 Stunden rund 74 Prozent an Wert. Gemessen am gesamten Kryptowährungsmarkt wurden in einem Tag rund 100 Milliarden Dollar an Wert vernichtet.

Zurückgeführt wird der Abverkauf auf die Verwerfungen rund um die bisher als Shooting-Star gefeierte Handelsplattform FTX rund um den Gründer und CEO Sam Bankman-Fried, kurz SBF. Nach tagelangen Versuchen die Situation bei FTX zu stabilisieren, bestätigte SBF am Dienstagabend per Twitter, dass sein Imperium in Liquiditätsengpässe geraten sei.

In der Folge habe man daher entschieden, eine noch nicht verbindliche Übernahmevereinbarung mit Binance zu schliessen. Gemäss US-Medien-Berichten, die sich auf Aussagen von SBF gegenüber FTX-Mitarbeitenden beziehen, sollen Kunden von FTX innerhalb von 72 Stunden rund 6 Milliarden Dollar abgezogen haben.

Bereits seit Wochen kursierten Gerüchte über mögliche Liquiditätsschwierigkeiten bei FTX, die zuletzt durch den nun einspringenden CEO von Binance, Changpeng Zhao oder kurz CZ, selbst befeuert wurden. Nicht zuletzt durch den von CZ angekündigten Verkauf von FTT im damaligen Wert von über 2 Milliarden Dollar. Der dadurch einsetzende Abzug von Kapital durch FTX-Kunden führte nun offenbar zu ernsthaften Auszahlungsschwierigkeiten bei FTX.

«Die Ankündigung der spektakulären Übernahme hat nun neue Sorgen vor grösseren Turbulenzen initiiert», schreibt Analyst Timo Emden zu den Ereignissen und ergänzt, dass «die anhaltenden Spannungen in der Branche offensichtlich auch vor grösseren Adressen nicht Halt machen.» Dies lasse die Anleger «äusserst allergisch» reagieren.

Nicht ganz so pessimistisch werden die Dinge bei der Online-Bank Swissquote gesehen. Analystin Ipek Ozkardeskaya ist der Ansicht, dass der «Ärger» mit FTX, der immerhin viertgrössten Kryptobörse, zwar das Vertrauen erneut erschüttert und einen sektorweiten Ausverkauf ausgelöst habe. Die «Ansteckungsgefahr» der Verwerfungen rund um FTX bleibe aber begrenzt. Der Sektor habe bereits vorherige und ähnliche Krisen überwinden können.

Dabei mahnen viele Beobachter, dass die Übernahme durchaus noch scheitern könnte. So schnell wie sich die Dinge entwickelt hätten, sei es durchaus möglich, dass Binance einen Rückzieher machen könnte, heisst es am Markt. Zudem kritisieren Krypto-Befürworter die sich abzeichnende Machtkonzentration einer ohnehin schon grossen Markthoheit von Binance. Damit verbunden sei zudem ein mögliches Einschreiten der Regulationsbehörden.

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