Migros

Migros: Kommt «Wildfang»-Lachs aus einer Zucht?

Ein Lachs-Sonderangebot sorgt bei einer Kundin der Migros für Unmut. Auf der Packung steht Wildlachs, auf dem Etikett Zuchtlachs aus Norwegen. Was stimmt nun?

lachs migros
Ein Mitarbeiter präsentiert in einem Fischmarkt in einer Kühlvitrine liegenden Lachs. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros bietet in einer Aktion «Wildlachs aus dem Pazifik» an.
  • Doch das Etikett besagt: Es handelt sich um Zuchtlachs aus Norwegen.
  • So etwas darf nicht passieren, findet der Konsumentenschutz.

«So einen Etikettenschwindel habe ich noch nie erlebt!» Rentnerin Marion H.* aus Birmensdorf ZH ist sauer auf die Migros.

Die 75-Jährige kauft vergangene Woche eine Aktions-Packung «Wildlachs aus dem Pazifik», wie im Migros-Magazin angepriesen. Mit 31 Prozent Rabatt – für 14 Franken statt 20,40 Franken.

Essen Sie gerne Lachs?

Auch auf der Packung steht in grossen Lettern «Wildlachs» und «Alaska». Als Marion zu Hause aber ein Lachsbrötchen belegen will, staunt sie nicht schlecht. Auf der Packung klebt ein zusätzliches Etikett: «Hergestellt in Polen mit Zuchtlachs aus Norwegen». Wie bitte?

Der Zürcherin verdirbt das den Appetit. «Der Lachs stammt also weder aus Wildfang noch aus Alaska, wie behauptet.» Sie achte sehr darauf, nur zertifizierten Fisch zu essen. «Was die Migros hier verkauft, ist ein grosser Schwindel», so Marion. Und: In einer zweiten Filiale hat sie denselben Fauxpas entdeckt.

Konsumentenschutz kritisiert Migros: «Auf Verpackungen muss stehen, was drin ist»

Die Stiftung für Konsumentenschutz zeigt sich gegenüber Nau.ch empört. Josianne Walpen, Leiterin Ernährung und Print, sagt: «Das ist nicht tolerierbar und muss korrigiert werden.»

«Auf den Verpackungen muss draufstehen, was drin ist», so Walpen weiter. Es könne nicht sein, dass es einmal Sockeye Wildlachs und einmal Zuchtlachs aus Norwegen sei.

Lachs
Zum Verkauf angebotene Lachse. In der Migros warf eine Packung dieser Fischart Fragen auf. (Symbolbild) - AFP

Ob es sich um einen Etikettenschwindel handelt, sei davon abhängig, wie es zur Deklaration gekommen ist. «Im besten Fall handelt es sich um einen Fehler», so Walpen. Für den Konsumentenschutz ist aber ohnehin klar: «Die interne Kontrolle der Migros hätte diesen Fehler unserer Ansicht nach feststellen und korrigieren müssen.»

Übrigens: Die betroffene Kundin kann sich laut dem Konsumentenschutz nun an den Migros Kundendienst wenden. Es besteht auch die Möglichkeit, den Kantonschemiker ihres Wohnkantons zu kontaktieren. Der kann dann Kontrollen durchführen und allenfalls Sanktionen ergreifen.

Migros: Fehler bei Etikettierung

Wie die Migros auf Anfrage klarstellt, ist bei der Etikettierung wohl etwas schiefgelaufen. «Beim besagten Produkt handelt es sich effektiv um Wildlachs», sagt ein Sprecher des Konzerns. «Leider wurde bei der Aktionsetikettierung beim Lieferanten ein Fehler gemacht.»

Dieser habe das Aktionsetikett eines anderen Artikels aufgeklebt. Da Verpackung und alle anderen Angaben wie Preis- und Herstellungsort korrekt gewesen seien, habe man keine Massnahmen ergriffen. «Unsere Kundinnen und Kunden haben also Wildlachs und keinen Zuchtlachs gekauft», so der Sprecher.

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Kommentare

User #2796 (nicht angemeldet)

Schrecklich mir vergeht stets öfters der Appetit. Schauen Sie mal in den Supermarkt, dieser Überfluss! Was nicht gekauft wird, wird weggeworfen, ausser Tischlein Deck dich nimmt einen kleinen tel davon ab….

User #5869 (nicht angemeldet)

wir als Konsumenten werden jeden Tag auf ärgerliche Weise hintergangen

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