Migros verkauft zum Valentinstag Sex-Spielzeug und Dessous
Vibratoren, Reizwäsche und Liebeskugeln in der Auslage. «Die Migros tritt den Jugendschutz mit Füssen», ärgert sich die Thurgauer Nationalrätin Verena Herzog.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Valentinstag verkauft die Migros Sexspielzeug und Reizwäsche.
- Damit trete sie den Jugendschutz mit Füssen, findet Nationalrätin Herzog (SVP).
Der Valentinstag steht vor der Tür. Blumengeschäfte, Parfümerien und Zuckerbäcker reiben sich schon die Hände. Auch die Migros stellt ihr Sortiment auf den Tag der Liebenden ein.
Da türmen sich auf einer rot geschmückten Auslage bunt eingepackte Pralinenschachteln, rote Schokoherzen, Blumen, Porzellandöschen und – andere Geschenkideen.
«Wofür sind die Kügeli?»
«Papa, wofür sind denn die Kügeli», fragt ein Knirps aus dem Kinderwagen.
Der Papa wirkt verlegen. Denn: Die «Kügeli» sind zum Einführen in die Vagina. Es handelt sich um Liebeskugeln. Zusammen mit Vibratoren und Spitzenunterwäsche für Frauen liegen sie neben den Celebrations-Packungen bereit zum Kauf durch den Valentins-verliebten Partner.
«Gedankenlose Migros»
Über die Offenheit, mit der die Migros zum Valentinstag mit Lust und Erotik umgeht, kann die Thurgauer SVP-Nationalrätin Verena Herzog nicht jubeln. «Die Migros tritt den Jugendschutz mit Füssen», sagt sie.
«Solche Hilfsmittel sollten dem einschlägigen Fach-Handel vorbehalten bleiben», fordert sie. «Nicht in der ständig profit-optimierenden Migros gedankenlosen ausgebreitet werden.»
«Guter Anknüpfungspunkt»
Die Migros sieht das weniger eng: «Das Image der Love Toys hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Die Produkte sind massentauglich geworden», so Mediensprecherin Cristina Maurer. Die Toys seien diskret verpackt und zeigen keine aufreizenden Bilder.
Dass Kinder die Toys zu sehen bekommen, sei kein Problem: Die Spielzeuge können «im besten Fall ein guter Anknüpfungspunkt sein, um auf eine offene und ungezwungene Art Liebe und Sexualität zu thematisieren».