Stadt Zürich

Milieufigur deponiert angeblich geheime Akten im Zürcher Kantonsrat

Keystone-SDA
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Zürich,

Nächstes Kapitel im Zürcher Datenskandal: Ein bekannter Mann aus dem Milieu deponierte am Montag vor dem Kantonsrat haufenweise angeblich geheime Akten.

Jacqueline Fehr
Justizdirektorin Jacqueline Fehr informiert an einem Point de Presse zum Thema Datensicherheitsvorfall bei der Direktion JI in den Jahren 2006 bis 2012, aufgenommen am 6. Dezember 2022 in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Justizdirektion soll jahrelang sensible Daten unsachgemäss entsorgt haben.
  • Am Montag deponierte ein Mann erneut eine grössere Menge Akten vor dem Kantonsrat.
  • Es soll sich um geheime Daten der Justizdirektion von Jacqueline Fehr (SP) handeln.

Vor dem Zürcher Kantonsrat hat sich am Montagmorgen eine kuriose Szene ereignet: Ein Mann deponierte eine grössere Menge angeblich geheimer Akten im Eingangsbereich des Kantonsratssaals. Diese sollen aus der Datenleck-Affäre der Justizdirektion von Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) stammen.

Haufenweise Akten deponiert

Er wolle die Unterlagen nicht mehr, man solle sie bitte der Regierungsrätin aushändigen, ist der Mann auf einem Video zu hören, welches der «Tages-Anzeiger» am Montagnachmittag publizierte. Die Aktion wurde verschiedenen Medien gegenüber im Voraus angekündigt.

Zu sehen sind ein Koffer und ein Rollwagen, gefüllt mit haufenweise Papierakten und mehreren Festplatten. Laut Aussage des Mannes, einer bekannten Milieufigur, der sich kürzlich vor dem Obergericht wegen Drogenhandels verantworten musste, handle es sich um «Justizdaten».

Nächstes Kapitel im Zürcher Datenskandal?

Ende November wurde bekannt, dass die Justizdirektion bis ungefähr 2012 alte Computer und Festplatten unsachgemäss entsorgen liess – angeblich durch den Bruder des verurteilten Drogenhändlers, der am Montag im Kantonsrat auftauchte. Ein Teil der darauf enthaltenen, heiklen Daten soll im Milieu gelandet sein.

Die Affäre beschäftigt neben der Staatsanwaltschaft, die in der Sache eine Untersuchung führt, seither auch die Politik. Am Montag hätte der Regierungsrat einen Vorstoss dazu beantworten sollen. Das Traktandum wurde jedoch vertagt, weil der Regierungsrat noch nicht bereit sei. Im Raum steht auch die Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK).

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