Mittelalterliche Mauer in der Altstadt von Genf entdeckt
Eine mittelalterliche Mauer wurde neben der Kathedrale Saint-Pierre in Genf ausgegraben.
In Genf wurde neben der Kathedrale Saint-Pierre eine mittelalterliche Mauer entdeckt. Das Amt für Kulturerbe und Denkmalpflege hat diese aussergewöhnliche Entdeckung gemacht, die von der Geschichte des Genfer Bischofspalastes und seiner Nebengebäude vom 13. bis zum 16. Jahrhundert zeugt. Bei Renovierungsarbeiten in einem Gebäude neben der Kathedrale wurden die Keller des Gebäudes vollständig geleert und die Fundamentstrukturen freigelegt.
Dabei wurde eine bedeutende Befestigungsmauer entdeckt, wie der Kanton Genf am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt gab. Die fast zehn Meter lange, 2,5 Meter hohe und 1,8 Meter dicke Molassemauer ist laut dem Kanton sehr gut erhalten. Es zeichnet sich durch grosse Nischen für Kanonen aus. Die Verteidigungsmauer wurde in den 1230er-Jahren errichtet und um 1444–1445 verstärkt.
Ein Zeuge vergangener Zeiten
Der gemauerte Komplex ist das letzte Zeuge des befestigten Palastes. Über diesen verfügten die Bischöfe von Genf seit dem 11. Jahrhundert nördlich der Kathedrale und er wurde 1840 vollständig abgerissen. Die freigelegte Mauer schützte den Eingang der bischöflichen Residenz gegenüber der Rue des Barrières.
Spuren eines Gewölbes zeigen zudem, dass der Weinkeller der Bischöfe an die Mauer angebaut war. Bisher waren nur drei weitere Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus dieser Zeit bekannt: die Tour de l'Ile, der Baudet-Turm und ein Teil der Ringmauer.