Moderna-Impfstoff steht Schweiz im ersten Semester 21 zur Verfügung
Das Wichtigste in Kürze
- Der Impfstoff von Moderna wird momentan von Swissmedic geprüft.
- Forscher stellten eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent gegen Corona fest.
- In der ersten Jahreshälfte 2021 könnte er bereits in der Schweiz zur Verfügung stehen.
Der potentielle Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna könnte in der ersten Jahreshälfte 2021 in der Schweiz zur Verfügung stehen. Dies sagte Moderna-Manager Dan Staner, Direktor für die Region Europa, Naher Osten und Afrika, am Montag gegenüber AWP.
Der Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, erklärten die Amerikaner am Montag. Die Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic, wie die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema, prüfen den Moderna-Impfstoff nun.
Impfstoff bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar
Der Impfstoff von Moderna ist vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar. Man gehe davon aus, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibe. Das heisst es in einer Moderna-Mitteilung vom Montag.
Das Unternehmen setzt bei dem mRNA-Impfstoff auf eine neuartige Technologie. Die mRNA ist eine Art Biomolekül, welche die Bauanleitung für Proteine in sich trägt. Die Bauanleitung informiert den menschlichen Körper, wie er ein Virus-Protein herstellen soll.
Bildet sich das Protein, wird es vom Immunsystem als artfremdes Eiweiss erkannt. Das Immunsystem produziert Antikörper gegen das Virus und bereitet so den Körper auf den Kampf gegen die Infektion vor.
Lonza: «Riesige Motivation für unsere Projektteams»
Für den Fall, dass Moderna das Rennen macht, wird der Impfstoff auch im Wallis produziert. In Visp VS wird der Pharmazulieferer Lonza im Auftrag von Moderna den Wirkstoff für die Impfung herstellen. Eine entsprechende Produktionslinie sei im Aufbau. Die Produktion in Visp könnte im Februar 2021 starten.
Bei Lonza freut man sich über den Impfstoff-Durchbruch: «Aus menschlicher Perspektive ist das eine riesige Motivation für unsere Projektteams», schreibt Lonza auf Anfrage von Nau.ch. Die Mitarbeiter hätten in nur wenigen Monaten etwas erreicht, für das es sonst bis zu drei Jahre benötige. Der Impfstoff selbst werde aber nicht in Visp fertiggestellt.