Das Zentrum Paul Klee (ZPK) in Bern präsentiert derzeit die brasilianische Moderne mit Werken von zehn Künstlerinnen und Künstlern.
Flàvio de Carvalho
Wenn Flàvio de Carvalho Menschen porträtierte, versuchte er, die Psyche der Menschen darzustellen: «Retrato de Ivone Levi», 1951 - Foto: Fernando Silveira / Acervo Museu de Arte Brasileira

Das Zentrum Paul Klee (ZPK) in Bern stellt derzeit die brasilianische Moderne anhand von zehn in Europa selten gezeigten Künstlerinnen und Künstlern aus. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts suchten Kunstschaffende in Brasilien nach einem eigenen modernen künstlerischen Ausdruck.

130 Werke entführen Besucherinnen und Besucher bis zum 5. Januar 2025 in eine Welt, die vom Kubismus geprägt ist, der auf brasilianische Art dekliniert wird, zwischen warmen Farben und indigener Kultur. Zehn Kunstschaffende seien ausgewählt worden, um ein möglichst breites Spektrum der brasilianischen Moderne zu bieten, erklärt die Kuratorin der Ausstellung, Fabienne Eggelhöfer.

Die Ausstellung «Brasil! Brasil! Aufbruch in die Moderne» biete zum ersten Mal in der Schweiz einen umfassenden Überblick über die moderne Kunst Brasiliens mit Künstlern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den ausgestellten Bildern mischen sich farbenfrohe Landschaften und üppige Vegetation mit Porträts und einigen abstrakteren Gemälden.

Einflüsse aus Europa

Von den zehn ausgestellten Malern hat die Hälfte einen festen Platz innerhalb der brasilianischen Moderne. Sie stammten aus wohlhabenden Familien und legten sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit der europäischen Avantgarde an, zum Beispiel in Berlin Anita Malfatti oder in Paris Tarsila do Amaral und Vicente do Rego Monteiro.

Lasar Segall und Candido Portinari studierten ebenfalls in Europa. Geprägt von expressionistischen, futuristischen und kubistischen Strömungen entwickelten diese Künstlerinnen und Künstler ihre eigene künstlerische Sprache referenzierend auf die Natur des Amazonas und die afro-brasilianischen Kulturen.

Andere Autodidakten fristeten lange ein Schattendasein und malten das Alltagsleben und Volksfeste in schillernden Farben. Die Malerin indigener Abstammung Djanira da Motta e Silva ist vielleicht die repräsentativste Vertreterin, da ihre Werke nahe bei den kleinen Leuten auf Kaffeeplantagen und Volksfesten sind.

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