Morcheln töteten Patientin im Unispital Lausanne nicht

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Lausanne,

Zwei Patientinnen wurden mit Vergiftungssymptomen ins Unispital Lausanne eingeliefert. Eine von ihnen starb. Morcheln waren nicht der Auslöser.

Morcheln
Morcheln sind nicht schuld am Tod der Frau. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau starb in Lausanne nach einer Lebensmittelvergiftung.
  • Der Kantonschemiker prüfte, ob der Todesfall mit Morcheln zusammenhängt.
  • Nun geben die Forscher Entwarnung.

Im Universitätsspital Lausanne (CHUV) sind vergangene Woche zwei Menschen mit Lebensmittelvergiftungen behandelt worden, eine Patientin verstarb. Zunächst wurden getrocknete Morcheln als Ursache vermutet. Dieser Verdacht ist inzwischen entkräftet.

Lausanne Unispital
Das Unispital Lausanne. (Archivbild) - Keystone

«Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den beiden Lebensmittelvergiftungen», sagte der Waadtländer Kantonsarzt Karim Boubaker der Agentur Keystone-SDA zu einer Meldung des Onlineportals «watson.ch».

Die beiden getrennten Fälle traten Anfang und Ende vergangener Woche auf. Die Patienten, ein Mann und eine Frau, hatten schwere Symptome, die zum Tod der Patientin führten. Nach der Befragung der Angehörigen sah es so aus, als hätten beide Patienten Morcheln von der Migros konsumiert.

Sicherheitsnetz eingerichtet

Diese Fälle wurden dem Kantonsarzt und dem Kantonschemiker gemeldet. Dieser nahm eine Risikoabschätzung vor und beschloss, ein «Sicherheitsnetz» einzurichten, wie Boubaker sagte. Sie informierten die Akutversorgung, ohne die Bevölkerung zu alarmieren.

«Es gilt, bei solchen Fällen die Verhältnismässigkeit zu wahren», erklärte der Kantonsarzt. «Wir können nicht bei jedem Verdacht die Öffentlichkeit warnen.» Seitdem seien keine weiteren Fälle gemeldet worden. Deswegen seien Morchelprodukte als Ursprung für die Vergiftungen unwahrscheinlich. Es sind Analysen im Gange, um die genauen Ursachen für die beiden Vergiftungen herauszufinden.

Migros kooperiert

Die Migros sei am Freitag vom Kantonschemiker wegen «einem möglichen Zusammenhang zwischen den Lebensmittelvergiftungen und dem Konsum von Morcheln» kontaktiert worden, hiess es bei der Detailhändlerin auf Anfrage. «Das Unternehmen hat sofort alle erforderlichen Daten zur Verfügung gestellt», erklärte die Migros.

Einkaufswagen der Migros.
Die Migros zeigte sich kooperationsbereit. - Keystone

Bereits am Freitagabend war der Kantonschemiker zum Schluss gekommen, dass es keinen Grund gibt, Morchelprodukte zurückzurufen«, sagte Tristan Cerf, Migros-Sprecher für die Romandie. Die Migros führte auch eigene Analysen durch. »Bisher haben diese Tests keine Unregelmässigkeiten ergeben«, stellte er fest.

Keine weiteren Fälle

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BVET) bestätigte, dass es mit dem Kanton Waadt in Kontakt steht. Es obliege dem Kanton, Analysen über die Umstände von Vergiftungen durchzuführen. »Es gibt derzeit keine Beweise dafür, dass es in der Schweiz weitere Fälle gibt«, hiess es.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Amyotrophe Lateralsklerose
1 Interaktionen
Vergiftung befürchtet
1 Interaktionen
Stimmts oder nicht?
Altdorf
Fantasy Basel
Fünf Highlights

MEHR IN NEWS

Selbstunfall
A3 bei Benken SG
swiss flugzeug applaus
10 Interaktionen
Schweizer staunt

MEHR AUS LAUSANNE

epfl
Potenzial
Hakan Yakin
2 Interaktionen
Lausanne in Top 6
Lausanne
2 Interaktionen
Bauarbeiten