Mordanklage gegen Mann wegen bewaffnetem Einbruch in Biel
1999 wurde ein junger Mann während eines Raubüberfalls getötet. Über 20 Jahre nach der Tat wird nun ein Tatverdächtiger des Mordes angeklagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer 1999 verschafften sich vier Täter Zutritt in ein Haus in Biel.
- Sie raubten die Familie aus und verletzten den 22-jährigen Sohn der Familie tödlich.
- Erst 2016 konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden, er wird des Mordes angeklagt.
Vier Maskierte brechen in ein Haus in Biel ein und töten dabei einen Mann. Nun klagt die Staatsanwaltschaft einen beteiligten Nordmazedonier wegen Mordes und versuchten Mordes an. Der heute 64-Jährige streitet die Tat ab.
Dem Mann wird unter anderem vorgeworfen, in der Nacht auf Freitag, 25. Juni 1999 an einem mit einem Raub verbundenen Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein. Das teilte die regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland am Montag mit.
Vier maskierte Täter verschafften sich damals Zutritt zu einem Haus in Biel-Mett. Sie fesselten das dort wohnhafte Ehepaar sowie dessen jüngsten Sohn und bedrohten die Opfer mit Waffen. Unter anderem fügten sie ihnen Stromstösse aus Elektroschock-Geräten zu. Kurz nach Mitternacht kamen zwei weitere Söhne des Ehepaars zum Haus.
22-Jähriger tödlich verletzt
Daraufhin schossen die Einbrecher mehrmals durch ein Fenster, wobei ein Sohn, damals 22 Jahre alt, tödlich verletzt wurde. Dessen Bruder konnte flüchten und sich verstecken. Nachdem die Suche nach ihm erfolglos gewesen war, verliessen die Einbrecher den Tatort. Sie entwendeten eine Maschinenpistole sowie Schmuck im Wert von mehreren Tausend Franken, so die Staatsanwaltschaft.
Ende Juli 2001 wurde das Verfahren zunächst auf Eis gelegt, weil es nicht gelungen war, die Täter zu identifizieren. Wieder aufgenommen wurde es im April 2016 aufgrund neuer Erkenntnisse. So hatte der nun angeklagte Nordmazedonier Ende 2015 der Kantonspolizei Bern einen Einbruchdiebstahl in seinen Kiosk gemeldet.
Nordmazedonier seit Januar 2021 in Untersuchungshaft
Bei den Ermittlungen ergab sich eine Übereinstimmung mit einer DNA-Spur vom Tatort in Biel. So wurde der Nordmazedonier nach weiteren Ermittlungen im Januar 2021 festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Ihm werden weitere Delikte, unter anderem Widerhandlungen gegen das Waffengesetz, zur Last gelegt. Die drei Mittäter konnten bisher nicht identifiziert werden.