Moritz Leuenberger mit neuem Bundesratslexikon unzufrieden
Im neuen Bundesrats-Lexikon wird auch Moritz Leuenberger gewürdigt. Dieser zeigt sich jedoch unzufrieden – Einige Angaben in dem Werk sollen nicht stimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Neu-Edition des Bundesratslexikons ist auch eine Biografie über Moritz Leuenberger.
- Laut dem alt Bundesrat gibt es aber mehrere Falschangaben.
- Noch ist unklar, ob Leuenberger die Einstampfung des Buches verlangt.
Das Bundesratslexikon von Historiker Urs Altermatt ist das unbestrittene Standardwerk über Schweizer Bundesräte. Das Werk fast Biografien aller Bundesräte seit 1848, ihr Wirken und ihr Leben.
Ende 2018 wurde die neue Edition veröffentlicht, als letzte Bundesrätin ist Karin Keller-Sutter aufgeführt. Im Mai erhielt auch der ehemalige SP-Bundesrat Moritz Leuenberger, der 2010 zurückgetreten war, eine Ausgabe des Lexikons. Doch in seinem Beitrag fand Leuenberg verschiedene Fehler, wie «CH Media» schreibt.
Falsche Angaben über Privatleben von Moritz Leuenberger
So steht im vom ehemaligen Chefredaktor der «NZZ am Sonntag» geschriebenen Beitrag, dass Leuenbergers zweite Frau SP-Gemeinderätin war. Auch hat er sie laut dem Beitrag im Stadtzürcher Parlament kennengelernt. Doch laut Leuenberger stimmen diese Angaben nicht. «Sie war nie Gemeinderätin», so Moritz Leuenberger gegenüber «CH Media».
Ausserdem hiess seine erste Frau nicht Dolores Brückner. «Sie hiess Dolores Ackermann. Sie war meine erste Frau und ich lernte sie vor meiner heutigen kennen, nicht umgekehrt, wie im Buch steht.»
Auch Fehler bei seinem politischen Wirken
Betreffend seiner politischen Karriere stellt Leuenberger ebenfalls Fehler fest. So habe der Bundesrat ihm nicht das Flugdossier entzogen. Seines Wissens nach sei noch nie einem Bundesrat ein Dossier entzogen worden. Er werde damit aber in die Nähe von gescheiterten Regierungsräten wie Pierre Maudet oder Franzsika Roth gerückt, so Leuenberger.
Auch dass es wegen ihm eine Karenzfrist für die Übernahme von Mandaten gebe, stimmt laut Moritz Leuenberger nicht. Leuenberger trat nach seinem Rücktritt in den Verwaltungsrat beim Bauriesen Implenia ein. Ein entsprechendes Gesetz, dass das verhindern würde, wurde im Jahr 2014 vom Ständerat abgelehnt.
Wird das Buch eingestampft?
Leuenberger ist unsicher, wie er mit den Fehlern umgehen will. so gebe es Leute, die ihm raten würden, die Einstampfung des Buches zu verlangen. Leuenberger zieht das in Betracht, eine Entschuldigung oder eine Berichtigung sei ihm aber wichtiger.
«Wenn so etwas in der ‹NZZ am Sonntag› oder im ‹20 Minuten› steht, dann geht es wieder vergessen. Aber es steht in einem Lexikon, einem Nachschlagewerk, das sich an Historiker und Journalisten richtet.» Diese würden dann davon ausgehen, dass die Angaben stimmen würden, so Leuenberger.
Altermat wurde über die Angelegenheit informiert und klärt die Sache zurzeit ab.
«Leider ist Felix Müller, der Autor des Porträts, gerade unerreichbar im Ausland. Die Sache muss genau abgeklärt werden, was die Anwesenheit des Autors voraussetzt.» Das sagt der Historiker gegenüber «CH Media». Der Autor war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.