Müllheim TG: Polizei entsorgt gechippte Katze – Besitzerin perplex
Die Kantonspolizei Thurgau entsorgt eine tote Katze in der Kadaversammelstelle. Die Besitzerin kann dies nicht nachvollziehen – ihr Tier sei gechippt gewesen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Müllheim TG wird eine nicht einmal zwei Jahre alte Katze überfahren.
- Die Polizei entsorgt das tote Tier daraufhin in der Kadaversammelstelle.
- Für die Halterin ein Unding – ihre Katze sei gechippt gewesen.
Sabine Aurich aus Müllheim TG durchlebte kürzlich einen Albtraum. Ihre geliebte Katze Bailey wurde mit nicht einmal zwei Jahren von einem Auto erfasst und getötet. Darüber berichtet die «Thurgauer Zeitung».
Trotz des Chips, der Bailey identifizierbar machen sollte, wurde sie von der Kantonspolizei direkt zur Kadaversammelstelle gebracht. Bei Aurich sorgt dieser Vorgang für Unverständnis.
«Es schmerzt sehr», erklärt die Frau gegenüber der Zeitung. Da sie keine Kinder habe, seien ihre Katzen wie Familienmitglieder für sie.

Da das Tier im November schon mal verschwand, wurde Bailey mit einem Trackinghalsband zur Ortung ausgestattet. Als ihr Standort vor etwa einer Woche über mehrere Stunden an einem gefährlichen Strassenabschnitt verharrte, sorgte sich Aurich.
Am nächsten Morgen erfuhr die Müllheimerin von der Kantonspolizei, dass eine Katze gefunden worden sei. Es handelte sich tatsächlich um Bailey. Da das Tier angeblich jedoch keinen Chip hatte, wurde es unverzüglich bei der öffentlichen Kadaversammelstelle abgegeben.
Sabine Aurich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Sie beteuert, dass Bailey gechippt gewesen war. Mitarbeitende des Tierkrematoriums hätten diesen später sofort aufgespürt. «Ich weiss nicht, warum die Polizei den Chip nicht gefunden hat», sagt sie.
Polizei erklärt sich
Eigentlich sei jedes Patrouillenfahrzeug mit einem Chiplesegerät ausgestattet, erklärt Ralf Frei, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, gegenüber der «Thurgauer Zeitung».
Wenn ein Chip erkannt wird, würde die Besitzerin oder der Besitzer informiert werden. Sollte dies nicht geschehen, landet das Tier bei der Kadaversammelstellte – oder die Gemeinde wird informiert, so Frei.
Ein weiterer Aspekt, der Aurich frustriert, ist das vermeintlich späte Eintreffen der Einsatzkräfte. Wie es aussieht, hat sich auch der oder die Autofahrerin schnell vom Unfallort entfernt. «Wenn man sofort reagiert hätte, hätte für Bailey vielleicht noch eine Überlebenschance bestanden», spekuliert die Frau.