Museum Langmatt schliesst Vergleich mit jüdischen Erben

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Baden,

Das Museum Langmatt in Baden erzielt eine Einigung über zwei impressionistische Gemälde mit den Erben der ehemaligen Eigentümer.

Museum Langmatt
Museum Langmatt in Baden AG. (Archivbild) - Museum Langmatt

Das Museum Langmatt im aargauischen Baden hat für zwei impressionistische Gemälde Lösungen mit den Nachkommen der früheren Eigentümer gefunden. Für beide Bilder hatten Forschungen zur Herkunft Hinweise auf NS-Raubkunst ergeben.

Eine «gerechte und faire Lösung» sei im Fall des Bildes «Früchte und Ingwertopf» von Paul Cézanne erzielt worden. Dies teilten das Museum Langmatt sowie die Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown am Donnerstag mit. Man habe mit den Erbinnen und Erben des vormaligen Eigentümers Jacob Goldschmidt (1896–1976) eine Vergleichsvereinbarung abgeschlossen.

Das Museum Langmatt hatte dieses Bild als eines von drei Cézanne-Werken im November 2023 in New York versteigern lassen, um die Stiftung des Museums langfristig zu sichern. Der Gesamtertrag belief sich auf umgerechnet rund 40 Millionen Franken.

Fundamentale Entdeckung führt zu gerechter Lösung

Wie das Museum berichtete, wurde im Herbst 2023 im Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung in Köln ein Dokument gefunden. Dieses lasse den Schluss zu, dass der Verkauf des Cézanne-Gemäldes im November 1933 in der Luzerner Galerie L’Art Moderne an Jenny und Sidney Brown als NS-verfolgungsbedingter Entzug zu qualifizieren sei.

Im zweiten Fall handelt es sich um das kleinformatige Bild «Fischerfrauen am Strand von Berck» von Eugène Boudin. Die Stiftung habe mit den Erbinnen des Bildes ebenfalls Kontakt aufgenommen und eine Vergleichsvereinbarung erzielt, hiess es.

Demnach bleibt das Bild in Besitz der Stiftung, die Erbinnen wurden zum Verkehrswert entschädigt. Das Museum Langmatt und die Erbinnen zeigten sich in der Mitteilung überzeugt, auch hier eine faire Lösung gefunden zu haben. Das Bild werde im Museum zu sehen sein.

Erfolgreiche Provenienzforschungen

Jenny und Sidney Brown hatten das Gemälde im Mai 1936 in der Galerie Moos in Genf gekauft. Aus der Korrespondenz zwischen Sidney Brown und der Galerie gehe nicht hervor, ob die Provenienz offen kommuniziert worden sei. Das Bild habe sich zu dieser Zeit im Eigentum von Richard Semmel (1875–1950) befunden, einem jüdischen Industriellen und Kunstsammler.

Das Museum Langmatt hat von 2022 bis 2024 die Herkunft von insgesamt 13 zumeist impressionistischen Gemälden untersucht. Diese sogenannte Provenienzforschung betraf Werke, die Jenny und Sidney Brown zwischen 1933 und 1940 gekauft hatten, um ihre Impressionismus-Sammlung zu ergänzen. Neben den beiden als problematisch eingestuften Bildern haben sich für elf weitere Werke keine Hinweise oder Belege für NS-Raubkunst ergeben, teilte das Museum nach Abschluss der Forschungsarbeiten mit.

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