Muslimische Bestattungen nehmen in Zürich zu
Die Nachfrage nach islamischen Bestattungen nimmt zu. In Zürich haben bisher vier Gemeinden Friedhöfe mit muslimischen Grabfeldern eingerichtet.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachfrage nach islamischen Bestattungen steigt.
- Im Kanton Zürich haben bisher vier Gemeinden eigene muslimische Grabfelder.
- Bislang haben 31 Gemeinden einen Anschlussvertrag abgeschlossen.
Die muslimische Gemeinschaft im Kanton Zürich wünscht sich eine letzte Ruhestätte gemäss ihren religiösen Traditionen. Allerdings sind nur wenige Gemeinden bereit, diesen Wunsch zu erfüllen. Dennoch ist ein Anstieg der Nachfrage nach islamischen Bestattungen auf Friedhöfen zu verzeichnen.
Beerdigungen in der Schweiz folgen meist christlichen Traditionen. Daher ist es ungewöhnlich, dass alle Gräber auf Mekka ausgerichtet sind.
In der traditionellen islamischen Begräbniskultur wird der Leichnam in Tücher gewickelt und ohne Sarg begraben. Dabei liegt er auf seiner rechten Seite. Dies soll für immer so bleiben, um die Totenruhe nicht zu stören.
Vier Gemeinden im Kanton Zürich machen muslimische Bestattungen
Das Recht auf eine «schickliche» Beerdigung gilt auch für Muslime im Kanton Zürich. Denn in der Schweiz gilt dieses Recht, egal welchem Glauben man angehört. Die Gemeinden sind für die Durchführung von Bestattungen verantwortlich. Sie können entscheiden, ob sie spezielle Grabfelder für Mitglieder bestimmter Religionsgemeinschaften einrichten möchten. Das schreibt «ZüriToday».
Wie es im Bericht weiter heisst, haben im Kanton Zürich bisher vier Gemeinden eine Grabstätte mit eigenen muslimischen Grabfeldern.
Diese Gräber, die nach Mekka ausgerichtet sind, befinden sich auf dem Friedhof Witikon. Dieser umfasst vier muslimische Grabfelder und jeweils 160 Grabstellen. Seit 2019 gibt es auch Mietgräber und ein gemeinsames Kindergrab.
Zunehmende Nachfrage nach islamischen Bestattungen
Gemeinden im Kanton Zürich können einen Anschlussvertrag mit der Stadt abschliessen. Somit wird es ihnen ermöglicht, ihren muslimischen Bürgern eine islamische Beerdigung auf dem Friedhof Witikon zu bieten. Bislang haben 31 Gemeinden einen solchen Vertrag abgeschlossen.
«Die Beisetzungen haben durch die Angebotserweiterung und die neu geschaffene Möglichkeit für Anschlussverträge zugenommen.» Dies erklärt Lukas Wigger, Sprecher des Präsidialdepartements der Stadt Zürich, dem Portal. Er fügt hinzu: «In den Grabfeldern sind heute 291 erwachsene Personen beigesetzt und 167 Kinder.»
Reaktion auf Nachfrage
Hamza Sahbaz vom islamischen Bestattungsinstitut Furat International Repatriation bestätigt diesen Trend: «Die Nachfrage nach Bestattungen in der Schweiz nahm 2023 zu.» Sahbaz führt jährlich etwa 400 muslimische Bestattungen und Überführungen ins Heimatland durch. Von denen finden etwa 40 bis 50 in der Schweiz statt.
Als Reaktion auf diese Nachfrage wurden mittlerweile auch in Winterthur, Illnau-Effretikon und Wettswil am Albis Friedhöfe mit muslimischen Grabfeldern eingerichtet.