Mutter fordert nach Unfall: Nur Profis sollen Feuerwerke zünden
An Silvester kam es in Saas-Fee VS zu einem Feuerwerks-Unfall mit Verletzten. Eine Einheimische fordert nun, dass künftig nur noch Fachkräfte zünden dürfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein detonierter Feuerwerkskörper verletzte an Silvester in Saas-Fee VS vier Menschen.
- Ein 14-jähriges Mädchen erlitt dabei lebensbedrohliche Verletzungen.
- Eine Mutter aus Saas-Grund fordert jetzt, dass nur noch Fachkräfte zünden dürfen.
- Die Gemeinde diskutiert mögliche Massnahmen.
Immer wieder kommt es an Silvester und Neujahr zu Unfällen mit Feuerwerkskörpern. So auch dieses Mal: Etwa in Huttwil BE, wo eine 12-Jährige verletzt wurde.
Aber auch in Saas-Fee VS. Dort explodierte kurz vor Mitternacht ein Feuerwerk in einer Menschenmenge. Dabei erlitten vier Menschen Verletzungen.
Ein 14-jähriges Mädchen wurde sogar lebensbedrohlich verletzt und mit schweren Verbrennungen ins Spital gebracht.
Die Kantonspolizei Wallis hat einen 18-jährigen Schweizer festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt.
Die genauen Umstände des Feuerwerk-Unfalls müssen noch geklärt werden.
«Kinder und Schwiegertochter wurden verletzt»
Bereits am Neujahrestag hat eine Mutter aus Saas-Grund VS auf den Vorfall reagiert.
In der öffentlichen Facebook-Gruppe «Saas-Fee Community» hat sie eine Unterschriftensammlung lanciert. Diese fordert: Nur noch Profis sollen Feuerwerke zünden dürfen.
«Da unsere Kinder in der Silvesternacht auch von unsachgemässem Abfeuern von Feuerwerkskörpern betroffen waren, möchte ich jetzt als Privatperson eine Unterschriftensammlung starten: mit dem Ziel, dass im Saastal an Silvester und Neujahr Feuerwerkskörper nur noch gezielt und organisiert durch Fachkräfte abgefeuert werden dürfen», schreibt Erie Del Pedro Pera.
Sie wolle die Forderung den Saastaler Gemeinden vorsetzen. «Unsere Kinder und unsere Schwiegertochter wurden verletzt», erklärt sie gegenüber dem «Walliser Boten».
«Psychische Belastung»
«Doch noch schwerwiegender für sie ist die psychische Belastung. Sie haben versucht, dem 14-jährigen Opfer zu helfen und ihm die Kleidung auszuziehen», ergänzt Del Pedro Pera.
Sie wolle verhindern, dass sich ein solcher Vorfall künftig wiederhole. Junge Menschen würden viel zu leicht an die gefährlichen Feuerwerkskörper gelangen.
Auf Tiktok würden sie schöne Videos sehen und dann versuchen, noch eine Stufe höher zu gehen. «Die Gefahr wird dabei oft unterschätzt.»
Ihr gehe es nicht darum, eine gewisse Anzahl von Unterschriften anzustreben.
«Doch ich möchte den Gemeinden im Saastal die Bedenken der Bevölkerung mitteilen und sie zum Handeln auffordern. Damit man Silvester künftig wieder mit Freude feiern kann», erklärt Del Pedro Pera.
Gemeinde diskutiert Massnahmen
«Der Vorfall ist tragisch und wir fühlen mit den Betroffenen. Für die Zukunft müssen Lösungen gefunden werden», erklärt Bernd Kalbermatten von der Gemeinde Saas-Fee auf Anfrage von Nau.ch.
So will die Gemeinde Unfälle «möglichst vermeiden und gleichzeitig an die Verantwortung jedes Einzelnen zu appellieren.»
Sie habe umgehend eine interne Diskussion über mögliche Massnahmen bezüglich des Zündens von Feuerwerkskörpern eingeleitet.
Zur Unterschriftenaktion von Mutter Erie Del Pedro Pera sagt Kalbermatten: «Das Sammeln von Unterschriften ist ein unantastbares Recht und die internen Diskussionen tragen dem sicherlich Rechnung. Die empfohlene Lösung ist eine der Optionen, die zur Diskussion stehen.»