Nach Corona-Rückholflügen bleibt Bund auf offenen Rechnungen sitzen
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte Menschen waren aufgrund der Corona-Pandemie im Ausland gestrandet.
- Diese wurden mit Rückholflügen zurück in die Schweiz geholt.
- Nun bleibt der Bund auf den Kosten sitzen.
Mehrere hundert wegen Corona im Ausland gestrandete und in die Schweiz zurückgeholte Reisende haben dem Bund offene Rechnungen nicht bezahlt. Diese belaufen sich auf rund 600'000 Franken. Von den gestellten Rechnungen über rund 7,5 Millionen Franken wurden 6,9 Millionen beglichen. Das entspricht 92 Prozent
In 367 Fällen will der Bund die Leute doch noch zur Kasse bitten, in diesen laufe ein Inkassoverfahren. Dies teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Behörde bestätigte Informationen der CH-Media-Zeitungen.
Sich definitiv ans Bein streichen müssen hat der Bund bereits 190'000 Franken. Es habe sich herausgestellt, dass Schuldner insolvent seien. In wenigen Fällen seien sich auch nicht mehr auffindbar gewesen, teilte das EDA mit.
Nach Corona-Pandemie im Ausland gestrandet
In gewissen Fällen hatte sich demnach auch von Vornherein abgezeichnet, dass bei den Leuten nichts zu holen war. Gewisse Rechnungssünder konnten aufgrund falscher Adressangaben nicht mehr ausfindig gemacht werden.
Bei der grössten Repatriierungsaktion des Landes im Frühjahr 2020 wurden 4200 Menschen mit 35 Flügen in die Schweiz zurückgebracht. Sie waren nach Ausbruch des Coronavirus und der Einschränkungen im Reiseverkehr im Ausland gestrandet gewesen.
Der Bund versprach, die Leute zurückzuholen, verlangte aber von Beginn weg mit einer Einverständniserklärung der Betroffenen. Diese sollen sich an den Kosten der Rückholflüge beteiligen.