Nach Coronavirus: Kommt jetzt das Presseverbot in Clubs?
Der Verband Schweizer Musikclubs und Festivals (Petzi) fordert Clubbesitzer dazu auf, der Presse aufgrund des Coronavirus den Zugang zu verweigern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dachverband für Clubs in der Schweiz empfiehlt nach der Corona-Pause ein Presseverbot.
- Dies, weil Journalisten sich störend auf die Gäste auswirken könnte.
- Viele Clubs scheinen dieser Aufforderung nachzugehen, Anfragen bleiben unbeantwortet.
Nach monatelanger Pause geht es auch für die Schweizer Clubs endlich wieder los. Zwar mit einer Besucherbeschränkung, Contact Tracing und Polizeistunde, doch Tanzfreudige kommen wieder auf ihre Kosten.
Aber nicht ganz alle. Denn der der Verband Schweizer Musikclubs und Festivals (Petzi) fordert Clubbesitzer dazu auf, der Presse den Zugang zu verweigern.
Presse soll nach Coronavirus nicht mehr am Nachtleben teilhaben
Der freie Journalist Benjamin von Wyl veröffentlichte auf Twitter eine Mitteilung des Verbands an Clubs zu diesem Thema. Wie in der Mitteilung, welche die Geschäftsleitung des Vereins an über 250 Mitglieder sendete, geschrieben steht: «Clubs und Konzerte sind für viele Menschen ein Safe Space. Nach drei Monaten des Verzichts ist es wichtig, dass dieser geschützte Raum nicht durch Medien gestört wird.»
Der Verein habe sich mit seinen Partnerdachverbänden darauf geeinigt, alle Medienanfragen zur Begleitung der Wiederöffnung abzulehnen. Zumindest auf Stufe des Dachverbands. Auch könne sich dieses Verbot auch auf weitere Anlässe ausweiten.
Und nicht nur das: Der Verein schlägt vor, eine «No Picture Policy» auch bei Gästen einzuführen, wie sie in Deutschland beispielsweise schon länger existiert. Diese könne durchgesetzt werden «indem ihr die Handylinsen am Eingang abklebt und die Security dementsprechend instruiert.»
Clubs schweigen zum Thema
Auf Anfragen von Nau.ch reagierten die meisten Clubs gar nicht mehr. Es scheint, als ob sich viele Anbieter des Nachtlebens strikt an die Empfehlung des Verbands zu halten scheinen.
«Wir geben grundsätzlich keine Auskunft mehr», meint eine Mitarbeiterin des «Kapitel» in Bern auf Anfrage. Unterschiedliche Clubs an der Zürcher Langstrasse lassen die Anfragen gänzlich unbeantwortet.
Max Reichen, Geschäftsführer Bar- und Clubkomission Bern reagiert beschwichtigend auf den Tweet. «Die Clubszene will primär reisserische Berichterstattung in den ersten Tagen nicht noch gerade selbst machen. Es geht um (Fernseh)-Reportagen in Clubs», twitterte er selbst.