Nach Unwetter: Fünf Millionen Franken Schaden rund um Kemmeriboden
Am Montagabend wurde Schangnau BE von einem heftigen Unwetter getroffen. Das Schadensausmass beläuft sich in der Region auf rund fünf Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Berner Kemmeriboden wütete am Montagabend ein heftiges Gewitter.
- Der Gasthof Kemmeriboden-Bad wurde dabei verwüstet. Schlamm und Dreck sind überall.
- Die Schäden würden sich auf rund fünf Millionen Franken belaufen, so Experten.
Es ist ein Bild der Verwüstung, welches sich nach dem verheerenden Unwetter vom Montagabend im Schangnau BE präsentiert. Überall liegen Schlamm, abgerissene Bäume und Äste.
Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde vor allem der Gasthof Kemmeriboden-Bad. Die Aufräumarbeiten sind im Gange, die Hilfe aus der Bevölkerung gross. Zivilschutz und Feuerwehr stehen im Einsatz, auch die Menschen im Dorf packen mit an.
Noch kann die Schadenssumme nicht beziffert werden. Experten gehen aber von Millionen aus.
Tom Glanzmann, Leiter Kommunikation bei der Gebäudeversicherung Bern, sagt zu Nau.ch: «Alle Schäden zusammen belaufen sich nach einer ersten Begutachtung auf rund fünf Millionen Franken.» Das Gesamtausmass könne aber noch nicht abschliessend geschätzt werden.
Wer bezahlt den Schaden im Kemmeriboden-Bad?
Die grössten Schäden hat das Unwetter an den Gebäuden im Kemmeriboden-Bad verursacht. Zerstörung gebe es zudem auch an Gebäuden im Grossraum Bumbach und Schwand, so Glanzmann.
Doch wer kommt überhaupt dafür auf?
Im Kanton Bern sind alle Gebäude obligatorisch gegen die Gefahren von Feuer, Sturm oder Wetter versichert.
«Entsprechend kommt die Gebäudeversicherung Bern für die Schäden am Gebäude auf», sagt Glanzmann. Der maximale Selbstbehalt für die Besitzer beträgt 1000 Franken. Schäden drumrum – etwa am Inventar oder an der Umgebung – sind über entsprechende Zusatzversicherungen gedeckt.
Schangnau schon 2014 von heftigem Unwetter heimgesucht
Die Gemeinde Schangnau wurde bereits 2014 von einem heftigen Unwetter getroffen. Innert weniger Stunden waren damals enorme Regenmengen gefallen, Zufahrten mussten blockiert werden. Teile des Gemeindegebietes waren gar vom Verkehr abgeschnitten, einige Strassen und Wege praktisch unpassierbar. Die Schäden beliefen sich auf rund 16 Millionen Franken.
Damals wurden bis Ende 2015 Arbeiten im Umfang von 4,8 Millionen Franken aufgewendet. Die Kosten wurden aufgrund der ausserordentlichen Umstände zu 95 Prozent subventioniert, zu 60 vom Kanton, zu 35 Prozent vom Bund. Die Schwellenkorporation Schangnau übernahm die Restkosten von 5 Prozent.
Ausserdem wurde für die Betroffenen auf einem Spendenkonto gesammelt. Sechs Monate nach dem Unglück waren bereits 1,75 Millionen Franken zusammengekommen.
Durch diese Beiträge von Bund, Kanton und Privaten konnte dann auch ein Grossteil der Sanierungskosten gedeckt werden.