Naturschützer rümpfen Nase über Edelweiss in Migros
Edelweiss gibt es längst nicht mehr nur im Gebirge: Auch die Migros bietet die Kult-Blume an. Naturschützer sehen das kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Edelweiss ist eine der bekanntesten Alpen-Blumen.
- Es lässt sich auch bei der Migros kaufen – zum Unverständnis der Naturschützer.
- Pro Natura findet, die Pflanze gehöre in die Alpen.
Das Edelweiss gilt als Star unter den alpinen Pflanzen. Schwer zugänglich – und teils mit magischen Kräften ausgestattet, so der Mythos. Doch schon seit langem steht die zarte Bergblume unter besonderem Schutz und darf nicht gepflückt werden.
Das Souvenir für Bergtouristen gibt es aber längst nicht mehr nur in den Alpen. Das Edelweiss kann auch in der hiesigen Migros erworben werden, wie eine Nau.ch-Leserin feststellte.
«Gerade in der Zeit um den ersten August verkaufen sich die Edelweiss sehr gut», so Migros-Mediensprecherin Andrea Bauer zu Nau.ch. Sie gehören zu den erfolgreichsten Spätsommerstauden.
Auch andere Händler wie Coop führen die Kult-Blume im Sortiment. Die Setzlinge werden jedoch nicht in den Alpen ausgerupft, sondern stammen aus einer Zucht. «Wenn wir geschützte Pflanzen anbieten, dann immer aus Zuchten, welche nicht auf Basis von Wilderei ihre Kulturen betreiben.» Dies bestätigt Andrea Bauer von der Migros Aare.
Unverständnis bei Naturschützern
Bei Pro Natura sorgt die Aktion dennoch für Nasenrümpfen. «Edelweiss bewundert man am besten dort, wo sie natürlicherweise wachsen, nämlich in den Alpen», so Mediensprecherin Franziska Rosenmund.
Man empfehle, einheimische und standortgerechte Pflanzen zu setzen. Rosenmund gibt auch gleich einen botanischen Tipp: «Im Garten im Mittelland eher zuhause ist zum Beispiel ein weisser Mauerpfeffer.»