Kanton Bern: Nau.ch-Leserin wird im November von Wespe gestochen
Eine Nau.ch-Leserin wird Mitte November von einer Wespe gestochen. Ein Experte erklärt, warum diese während dieser Jahreszeit noch aktiv sein können.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Nau.ch-Leserin ist in ihrem Haus von einer Wespe gestochen worden.
- Je nach Temperaturen können diese auch im November noch herumfliegen.
- Kommt der Wintereinbruch, sterben dann die meisten Wespen.
«Plötzlich spürte ich einen heftigen Schmerz an der Schulter»: Nau.ch-Leserin Ingrid H.* (58) erlebt diese Woche eine böse Überraschung.
Die Bernerin liest in ihrem Haus am Murtensee ein Buch, ihr ist kalt. Sie nimmt eine Wolldecke, legt sie sich um die Schultern. Und dann tuts plötzlich weh.

«Ich wusste, mich hat etwas gestochen», erinnert sie sich. Und siehe da: «Als ich die Decke dann ausschüttelte, flog eine Wespe weg. Und das Mitte November!» Sie habe gedacht, die Insekten seien wegen der kalten Jahreszeit längst nicht mehr aktiv.
Da hat sie sich getäuscht. Der Biologe Rainer Neumeyer von der Entomologischen Gesellschaft Zürich erklärt gegenüber Nau.ch: «Die Kolonien sind aktiv, solange es die lokalen Temperaturen zulassen.»
Im Winter ist Schluss
Der diesjährige Herbst in der Schweiz war aussergewöhnlich warm. Die Temperaturen lagen im Oktober bis zu sieben Grad über der Norm. Wenn der Winter richtig hereinbricht, sei Schluss mit Wespen, so Neumeyer.
Denn setzt die Kälte ein, sterben fast alle Bewohner des Nests. Arbeiterinnen, Männchen und die alten Königinnen überleben die kalten Jahreszeiten gar nicht. «Nur die jungen, aber bereits begatteten Königinnen überwintern in frostsicheren Verstecken. Niemals aber im Mutternest», fährt der Biologe fort.
Sobald die Temperaturen wieder wärmer werden, lassen sich die Königinnen wieder blicken. Jede von ihnen gründet im Frühling irgendwo «ihr eigenes Nest».
Übrigens: Eine Wespe verliert nach dem Sommer nicht an Stechkraft. Ein Wespenstich ist deshalb gemäss Rainer Neumeyer im November genau gleich schmerzhaft wie im Sommer. Aber so ein Schmerz sei immer eine subjektive Sache.
Die Nau.ch-Leserin sagt: «Ich spüre den Stich sogar noch ein paar Tage später.»
*Name der Redaktion bekannt