Rund 1000 Personen gingen am vergangenen Freitag zu Gunsten der «Negro Rhygass» auf die Strasse. Politische Botschaften waren nicht erwünscht – eigentlich.
Negro Rhygass: Nau im Interview mit dem Basler Fasnächtler Niggi Scheollkopf. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am vergangenen Freitag fand ein Solidaritäts-Marsch für die Gugge «Negro Rhygass» statt.
  • Mehrere Rechtsextreme haben unbehelligt am Marsch teilgenommen.
  • Nau traf den Basler Ur-Fasnächtler Niggi Schoellkopf zum Interview.
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Die Basler Traditions-Gugge «Negro Rhygass» ist seit Tagen in aller Munde: Seit den Fasnächtlern von Aktivisten Rassismus vorgeworfen wurde, entfachte sich in Basel eine heftige Debatte um den Namen und das Logo der Gugge (Nau berichtete). Im Netz ging die Diskussion weiter. Facebook-Nutzer meldeten nachdem «Negro-Fescht» im Hof des Claraschulhauses im Kleinbasel

die Fanpage der Gugge, die in Folge vom Tech-Unternehmen gesperrt wurde.

«Für eine anti-rassistische Tradition»

Ins Rollen kam die Debatte wegen dem 13. «Negro-Fescht»

am 12. und 13. August 2018. Seither scheiden sich die Geister um die Rassismus-Vorwürfe der 1958 gegründeten Fasnachts-Gugge. Die Diskussion war der Anlass für den Solidaritätsmarsch vom vergangenen Freitag vom De-Wette-Park bis zum Wettsteinplatz. Politische Botschaften wurden unter den rund 1000 fasnachtsbegeisterten Teilnehmern nicht geduldet.

Dennoch liefen zuhinterst einige bekennende Rechtsextreme mit, wie die «Tageswoche» berichtete. Auf der Wettsteinbrücke wurde der Demonstrationszug von rund 50 Gegendemonstranten mit Transparenten mit Aufschriften wie «Für eine Anti-Rassistische Tradition» empfangen.

«Viel Lärm um nichts»

Nau war heute mit dem Basler Ur-Fasnächtler, Niggi Schoellkopf, im Gespräch. Schoellkopf gehörte von 1976 bis 1988 dem Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt an und ist Buchautor. Als ehemaliger Aktiver der Wettstai-Clique war er 50 Jahre als Tamburmajor aktiv und kennt sich daher bestens aus mit den Sitten «vo de drey scheenschte Dääg».

«Viel Lärm um nichts», ist Niggi Schoellkopfs Meinung. Als ehemaliger Aktiver bewegt er sich noch heute oft in Fasnachts-Kreisen. «Hochgespielt» sei die ganze Sache. Schoellkopf kann die Aufregung rund um den Namen und das Logo der Traditions-Gugge nicht verstehen und ist der Meinung, ein Verein solle bei der Namensfindung frei entscheiden dürfen. Der Vorfall werde sich «bestimmt nicht» längerfristig auf die Basler Fasnacht auswirken.

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