Neuartige Masken zerstören Viren auf Knopfdruck
Forschende der ZHAW haben eine neue Maske entwickelt. Mithilfe einer eingebauten Batterie macht diese Viren auf Knopfdruck unschädlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Forschende der ZHAW haben mit Osmotex eine wiederverwendbare Maske entwickelt.
- Diese macht Viren auf Knopfdruck unschädlich.
- In Tests bewies sie eine antivirale Wirkung von über 99 Prozent.
Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Osmotex eine wiederverwendbare Maske entwickelt, die Viren auf Knopfdruck unschädlich macht. Das teilte die ZHAW am Dienstag mit. Einwegmasken müssen nach jedem Tragen gewechselt, Stoffmasken gewaschen werden. Eine bequemere Alternative präsentieren nun die Forschenden um den ZHAW-Chemiker Chahan Yeretzian.
Der Aufbau der neuartigen Maske gleicht einem Sandwich: Zwischen einer Schicht aus leitenden Textilien befindet sich eine isolierende Membran. Und über eine aufladbare Batterie wird eine elektrische Spannung von wenigen Volt angelegt. Der Clou: Kommen die dadurch gebildeten reaktiven Sauerstoffmoleküle in Kontakt mit Viren, werden diese innerhalb von wenigen Minuten direkt zerstört.
Masken verfügen zudem über Filterwirkung
Neben der elektrochemischen Inaktivierung der Viren besitzt die Maske ebenfalls eine Filterwirkung sowie eine Beschichtung, die Keime passiv eliminieren. Dies erklärte Yeretzian gegenüber Keystone-SDA.
In Tests mit Viren namens MS2-Bakteriophagen zeigte sich, dass die elektrochemischen Textilien eine antivirale Wirkung von über 99 Prozent zeigen. MS2-Bakteriophagen seien viel resistenter als Coronaviren, sagte der Chemiker. Deshalb gehe man davon aus, dass die Maske auch Sars-CoV-2 zerstören könne. Im Frühjahr dürfte das Produkt, das etwa 25 Franken kosten soll, marktreif sein.
Zertifikat für Filterwirkung entspricht dem der Hygienemaske
Die Maske besitzt ein Zertifikat für die Filterwirkung, das beispielsweise demjenigen des inzwischen allgegenwärtigen, hellblauen Mund-Nasen-Schutzes entspricht. Weil es laut Yeretzian noch keine Zertifikate für antivirale Textilien gibt, er und sein Team nun im Rahmen des von Innosuisse geförderten Projekts ein standardisiertes Prüfverfahren entwickeln, das ein Gütesiegel für die Sicherheit und Effizient von solchen Materialien erlaubt.
Ebenfalls planen die Forschenden, ihre Technologie auf andere Anwendungen auszudehnen. Dabei denken sie etwa an Sitzbezüge im öffentlichen Verkehr, Türklinken oder Geldbeutel, die Münzen desinfizieren können.