Neues Angebot: Queere Gräber in Zürich sind ein Erfolg
Die Stadt Zürich bietet seit diesem Monat queere Grabfelder an. Die Initiatoren hoffen, dass andere Städte in der Schweiz nachziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Zürich bietet ab sofort queere Grabstätten an.
- Die Gräber sollen zu mehr Sichtbarkeit führen.
- Im kommenden Monat soll die Anzahl der Gräber sogar erhöht werden.
In Zürich können queere Menschen ab sofort spezielle Grabstätten mieten.
Insgesamt 27 Grabstätten für queere Personen hat die Stadt zur Verfügung gestellt. Diese können jetzt reserviert werden. Bruno Bekowies vom Bestattungs- und Friedhofsamt der Stadt Zürich erklärt gegenüber SRF, dass die Nachfrage bereits jetzt schon sehr hoch sei.
Acht Gräber wurden bereits vermietet, drei Bestattungen haben bereits stattgefunden.
Queere Organisationen haben Aktion in die Wege geleitet
Verschiedene queere Organisationen hatten die Idee für diese Grabfelder angeregt. Der Verein «queerAltern» beispielsweise wollte mit den Regenbogengrabfeldern einen Ort der Begegnung schaffen, an dem Menschen mit ähnlichen Lebensgeschichten einander unterstützen können.
Nicole Müller von der Lesbenorganisation LOS, Mitinitiatorin des Projekts «Regenbogen-Ruhe», betont gegenüber SRF, die Gräber erhöhten die Bedeutung der Sichtbarkeit der queeren Gemeinschaft, auch über den Tod hinaus. Sie selbst hätte es als Jugendliche geschätzt, auf Friedhöfen zu sehen, dass es Menschen gibt, die ähnlich wie sie selbst waren.
Obwohl die Regenbogengrabfelder speziell für queere Personen gedacht sind, stehen sie allen offen. Die Bezeichnung «Regenbogen» spricht Naturliebhaber, Menschen, die Sternenkinder gedenken, sowie die LGBTQ-Community an.
Erweiterung geplant
Aufgrund des Interesses im ersten Monat plant die Stadt Zürich, die queeren Grabfelder in den kommenden Monaten zu erweitern. Die aktuelle Wiese bietet Platz für insgesamt 130 Grabstätten.
Nicole Müller hofft, dass solche Angebote nicht nur in Zürich, sondern auch in anderen Städten in der ganzen Schweiz entstehen werden, da die queere Gemeinschaft überall präsent sei.