Neues Strafverfahren wegen tödlichem Bergsturz in Bondo GR

Keystone-SDA
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Engadin,

2017 kamen bei einem Bergsturz in Bondo GR acht Berggänger ums Leben. Nun wurde ein neues Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet.

Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am Piz Cengalo bei Bondo GR vom 23. August 2017 acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben gekommen. Das Bergdorf entging knapp seiner Zerstörung. Seine rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner wurden evakuiert. (Archivbild)
Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am Piz Cengalo bei Bondo GR vom 23. August 2017 acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben gekommen. Das Bergdorf entging knapp seiner Zerstörung. Seine rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner wurden evakuiert. (Archivbild) - sda - Keystone/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Bergsturz in Bondo GR kamen vor sechseinhalb Jahren acht Berggänger ums Leben.
  • Nun ermittelt die Bündner Staatsanwaltschaft wegen möglicher fahrlässiger Tötung.
  • Gemäss einem Bericht war der Bergsturz vorhersehbar, die Behörden sperrten die Wege nicht.

Sechseinhalb Jahre nach dem Tod von acht Berggängern bei einem Bergsturz in Bondo GR hat die Bündner Staatsanwaltschaft den Fall neu aufgerollt. Sie eröffnete ein neues Strafverfahren und ermittelt gegen fünf Personen «wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung».

Die Zeitschrift «Beobachter» berichtete am Dienstagabend online über die neue Strafuntersuchung. Die Staatsanwaltschaft Graubünden bestätigte sie am Mittwochmorgen gegenüber Keystone-SDA.

Gutachten: Bergsturz war vorhersehbar

Die Ermittler stützten sich demnach auf ein Gutachten, in dem es hiess, der Bergsturz von 2017 hätte sich «durch zahlreiche Vorboten angekündigt» und, dass die Behörden ein «inakzeptables Risiko» eingegangen seien, als sie Wanderwege vorgängig nicht gesperrt hatten.

Bondo GR
Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am Piz Cengalo bei Bondo vom 23. August 2017 acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben gekommen. Ein neues Gutachten belastet nun die Bündner Behörden schwer. (Archiv) - sda - KEYSTONE/POOL KEYSTONE/GIANCARLO CATTANEO

Die neue Strafuntersuchung betrifft zwei Fachleute des Bündner Amts für Wald und Naturgefahren, einen externen Geologen und zwei Vertreter der Gemeinde Bregaglia, darunter die ehemalige Gemeindepräsidentin und heutige FDP-Nationalrätin Anna Giacometti, wie der «Beobachter» schrieb. Von diesen lag keine Stellungnahme vor.

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Kommentare

User #5424 (nicht angemeldet)

Die Natur „verschickt“ keine Vorankündigungen!

Peter P. Odermatt

Gutachten sind Gutachten und können völlig gegenteilig ausfallen, je nachdem, wer sie erstellt. Die Natur macht, was sie will. So will es das Schicksal. Nach Schuldigen zu suchen, ist völlig überdrüssig.

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