Neues Wandbild: Künstlerin Shahbazi ersetzt koloniales Erbe
Künstlerin Shirana Shahbazi entwirft ein neues Wandbild für das Berner Schulhaus Wylergut, um ein kontroverses altes Bild zu ersetzen.
Die Künstlerin Shirana Shahbazi schafft für das Berner Schulhaus Wylergut ein neues Wandbild aus Keramikplatten. Im Zug der «Black Live Matters»-Bewegung geriet das alte Wandbild im Wylergut-Schulhaus in die Schlagzeilen.
Das Sgraffito wurde Ende der 1940-er Jahre geschaffen. Abgebildet waren Buchstaben, Tiere, Pflanzen und Gegenstände sowie Menschen aus Afrika, Asien und Amerika.
Stereotype Darstellungen sorgen für Kontroverse
Diese Menschendarstellungen seien kolonial geprägt und stereotyp, so die Kritik aus heutiger Sicht. Das Wandbild wurde schliesslich abgenommen und ging als Schenkung ans Historische Museum Bern. Dieses bettete das Bild in einer Ausstellung in den Kontext von kolonialem Erbe und Rassismus ein.
Nach der Dislozierung des Wandbilds wurde die Leerstelle mit dem Umriss des Wandbilds nachgezeichnet.
Ein QR-Code führt zur Geschichte des Bildes
Ein QR-Code führte zu Informationen und zum Kontext des Bildes. Dieser vorübergehende Zustand solle einen «Verlernprozess» einleiten, heisst es in einer Mitteilung des Stadtberner Präsidialamts vom Mittwoch. Die international erfolgreiche Künstlerin Shirana Shahbazi hat nun ein neues Wandbild entworfen. Dieses wird voraussichtlich im Frühling 2025 in der Schule installiert.
Die neue Installation besteht aus Keramikplatten, die spielerisch in Farbgruppen angeordnet sind und zusammen ein neues, veränderbares und ausdrucksstarkes Bild ergeben. Die Arbeit wird über drei Jahre vervollständigt.
