Nicht medikamentöse Alzheimer-Behandlungen sollen gefördert werden
Nicht medikamentöse Alzheimer-Behandlungen wie Logo-, Psycho-, Musik- oder Kunsttherapie sollen stärker gefördert und von der Grundversicherung bezahlt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicht-medikamentöse Therapieformen zur Alzheimer-Behandlung sollen mehr gefördert werden.
- Dazu gehört etwa Logotherapie, aber auch Musik-, Kunst- und Psychotherapie.
- Die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Alzheimer sei nicht belegt, so Alzheimer Schweiz.
Mehr Alzheimer-Behandlungen, aber mit weniger Medikamenten: Das fordert Alzheimer Schweiz anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages vom 21. September. Behandlungsformen wie Logo- oder Kunsttherapie trügen viel zur längeren Autonomie und einer bessere Lebensqualität der Demenzkranken bei, teilte die Organisation am Mittwoch mit.
Dadurch könnten auch die Angehörigen unterstützt werden. Denn deren Belastung sei enorm und sie leisteten unentgeltliche Pflege- und Betreuungsaufgaben in der Höhe von 5,5 Milliarden Franken pro Jahr.
Wirksame Medikamente gebe es keine. Und oft könnten sich die Betroffenen die nicht medikamentösen Therapien nicht leisten. Deshalb sei es «dringlich», dass diese Behandlungen durch die Grundversicherung bezahlt würden.
Nicht medikamentöse Therapien sollen von Grundversicherung übernommen werden
Auch ihre Wirksamkeit müsse endlich durch die Forschung belegt werden. Zu diesem Zweck habe Alzheimer Schweiz eine Eingabe für ein Nationales Forschungsprogramm eingereicht. Mehr Forschung solle es aber auch zu alternativen Therapien geben: Diese sollten ebenfalls von der Grundversicherung gedeckt werden, so Alzheimer Schweiz.
Der gemeinnützige Verein geht davon aus, dass aufgrund der Alterung der Gesellschaft bis im Jahr 2050 rund 315'000 Personen in der Schweiz an Alzheimer oder einer anderen Demenzform erkranken werden. Bereits heute litten rund 150'000 Menschen an der Krankheit, jährlich kämen rund 32'000 Personen dazu. Wegen ihrer höheren Lebenserwartung seien Frauen stärker betroffen.